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Kurz kommentiert
Das ist natürlich dummes Zeug, wenn die Hannoversche Allgemeine Zeitung
mit heutigem Datum nur im Internet fragt:
Opernhaus warnt vor "Freischütz"
Ist diese Oper für Kinder zu hart?
Die Staatsoper Hannover hat eine Warnung an Lehrer herausgegeben:
Entgegen der ursprünglichen Einschätzung sei die aktuelle
Inszenierung des „Freischütz“ nicht für Heranwachsende unter 16
Jahren geeignet. Sonnabend ist Premiere. Lehrer, die bereits
Opernkarten gekauft haben, haben diese nun wieder zurückgegeben.
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Die Printausgabe der HAZ macht auf mit der Headline:
'Oper warnt Lehrer vor dem 'Freischütz'.
Die deutscheste aller deutschen Opern - 1926 verkündete Hans Pfitzner in
einer Rede zum hundertsten Todestag des Komponisten: "Weber kam auf die
Welt, um den 'Freischütz' zu schreiben" - soll nun für Kinder zu hart
sein?
Die romantische Oper 'Der Freischütz' ist natürlich nicht zu hart für
Kinder, sondern die Aufbereitung des Werkes unter der Gesamtleitung des
Herrn Nds. Staatsopernintendanten Dr. Klügl.
Es stellt sich die Frage, warum der Vertrag des Herrn Nds.
Staatsopernintendanten auch noch bis 2019 verlängert wurde.
Da gab es 2014 doch
'Die Meistersinger von Hannover'.
Wurde der 'Ring' nicht klammheimlich abgesetzt? Brüstete sich der Herr
Nds. Staatsopernintendant nicht in einem Artikel in einer
Wochenzeitschrift, er habe die Tetralogie auf die Bühne in Hannover
gebracht?
Als wenn das nun schon was wäre, spielte nicht Lübeck kürzlich den
'Ring', zeigte nicht Detmold eben den 'Ring', bereitet nicht Minden
gerade den 'Ring' vor?
Vor Puhlmann und Klügl war der 'Ring' Standard in Hannover.
Was ist da los in der Niedersächsischen Landeshauptstadt unter Führung
eines OB Schostok und eines Min.-Präs. Weil?
Es liegt doch nicht etwa an der SPD?
Was würde wohl der ehemaligen
Pop-Beauftragte der Partei dazu sagen?
Da merkt man an der Nds. Staatsoper Hannover erst bei der
Klavierhauptprobe 'Freischütz', dass diese Inszenierung nicht jedem
vorgeführt werden darf.
'Kinder hört ich greinen nach der Mutter, da sie den 'Freischütz' in
Hannover sahen!'
Hat der Regisseur - auf dessen Engagement der Herr Nds.
Staatsopernintendant noch bei der Vorstellung des Spielplans 2015/2016
so stolz war - kein Konzept vorgelegt oder verstand der Herr Nds.
Staatsopernintendant das, was ihm vorgelegt wurde, nicht und meinte
'mach mal' oder wollte er nichts hören und sehen und dann auch nichts
sagen?
Wozu diesen Intendanten? Es könnte doch die
promovierte Politikwissenschaftlerin, die ihn eben aus
künstlerischen und wirtschaftlichen Gründen verlängerte, die Aufgabe der
Opernleitung mit übernehmen.
Wenn denn die Oper 'Der Freischütz' auch noch auf dem Lehrplan für die
achten Gymnasialstufen steht, die Lehrer sich mit dem Stoff befassen,
ihn den Schülern vermitteln - und dann kann man das Stück auf der Bühne
den Betroffenen nicht vorstellen, fragt sich, was hat eigentlich die
Musiktheaterpädagogin - eine Frau Maike Föllig - innerhalb ihres
Aufgabenbereichs an die Schüler und die Lehrer weitergegeben?
Über Details wolle man vor der Premiere nicht reden, das bringe Unglück
('ach herrjeh') meint Opernsprecher Dr. Roth - offensichtlich ist aber
auch im Theater selber nicht über die Produktion gesprochen worden -
jetzt ist das Unglück trotzdem da, wo man doch über alles nicht reden
wollte.
Dass ein Theaterleiter nicht weiß, was in seinem Haus vor sich geht, ist
nicht neu. Man erinnere sich an die Produktion des
'Holländer'
in Leipzig, den 'Tannhäuser'
in Düsseldorf und nicht zu vergessen der
'Tristan' am Oberpfälzer
Metropol-Theater in Regensburg.
(Laut Aussage des ehemaligen Oberbürgermeisters von Regensburg, Johannes
Schaidinger, ist Regensburg die Metropole der Oberpfalz, ergo ist das
Theater der Stadt das Opf. Metropol-Theater.)
Dort merkte die Theaterleitung erst bei der Generalprobe, dass man im
dritten Rang nur die Beine der Protagonisten sehen konnte. Man gab die
Karten für den halben Einrittspreis ab. Nun interessiert sich der
Bayerische Oberste Rechnungshof für die Angelegenheit, da das Theater
Regensburg vom Freistaat finanziell unterstützt wird und der nun wissen
will, ob Fehlverhalten vorlag.
Diese Produktion des 'Freischütz' in Hannover entspricht doch wohl - wie die
'Rusalka
in Hannover' - ganz klar den
Vorstellungen der Ehrenvorsitzenden des Richard Wagner Vereins Hannover.
Die liebt doch 'modische Inszenierungen'.
Und die HAZ lässt Herrn Prof. Etzold sich freuen, weil die Oper die
Schulen vor dem 'Freischütz' warnt.
Als wäre Gift in einem Lebensmittel und der Händler nimmt den Käse, das
Fleisch, die Milch zurück.
Alles OK, denn der Steuerzahlern ist nicht - wie im Falle der
Niedersächsischen Staatsoper - betroffen.
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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes
und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz,
in Anspruch.
Dieter Hansing
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