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12. Juni 1900 geboren
Zitat
„Deutscher Geist ist es, den uns Weimar und Bayreuth bewahrt haben.
Stehen wir zu beiden Trägern unserer deutschen Kultur, so stehen wir
für uns selbst ein und bauen auf, was uns eingerissen ist: Das
heilige Deutsche Reich deutscher Nation.“
(Otto Daube. In: Deutsche
Festspiele in Weimar 1926.
Zitatende |
Er wollte Weimar 1926 zum Weiheort neben Bayreuth machen - es gelang
nicht.
Die deutsche Schule in Sofia beschäftigte ihn als Musiklehrer. Hier
erreichte ihn eine Anfrage der Reichsmusikammer.
Er möge herausfinden, was es über den Bulgaren Patscho Wladigeroff zu
sagen gebe.
Der Komponist - damals Mitte 30 - war in Deutschland ausgebildet worden
und beschäftigte sich zu der Zeit mit einer bulgarischen Nationaloper.
Wegen der guten diplomatischen Beziehungen wolle man diese 'im Reich'
aufführen.
Daube berichtete nach Berlin.
Die Mutter des Komponisten sei eine geborene Pasternak aus Odessa und
Volljüdin.
Damit war keinerlei Aufführungschance für Wladigeroff gegeben.
1934 bestellte man das NSDAP-Mitglied zum Musikerzieher nach Detmold.
Was ihm in Weimar nicht glückte, sollte nun an der Lippe möglich sein
und er überzeugte die Stadtverwaltung, dass unbedingt eine
Wagner-Festwoche stattfinden müsse.
Schon ein Jahr später spielte man den sächsischen Meister und 1941
zeigte man im Detmolder Theater 'Tristan' und 'die Walküre' in einer
Original-Bayreuther Besetzung.
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Als glühender Nationalsozialist wurde er 1937 zum Landesleiter der
Reichsmusikkammer Gau Westfalen-Nord berufen.
1942 las man von ihm als Referatsleiter im NS Lehrerbund 'Richard Wagner
und die deutsche Schule'.
Als Mitglied im 'Bayreuther Bund der deutschen Jugend' verstand er sich
als Anführer dieser Kampftruppe wider die 'Entartung der Kunst'.
Die Entnazifizierung überstand er - 1948 erhielt er eine Stelle als
Lehrer in Hattingen.
Eine seiner Schülerinnen war dort Marie-Luise Marjan.
Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz, in Anspruch.
Dieter Hansing
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