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... zum ersten Mal ab 13. August
1876 in Bayreuth.
Zittat
"Die ungeheure Mühe einer möglichst stilvollen
Aufführung meines Nibelungenwerkes hat mich, da sie doch endlich auch
nur zur Geburt eines gewöhnlichen Theaterkindes führte, sehr erschöpft;
nichts habe ich damit aufgebaut, nichts als ein leerstehendes Gehäuse."
Zittatende
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So Richard Wagner damals, als in Bayreuth erstmalig das Festspielhaus für
eine öffentliche Veranstaltung mit zahlendem Publikum genutzt wurde.
Heute würde er wahrscheinlich sagen:
'Zumachen die Bude, für mich und mein Werk!'
Das 'Regisseur-Trash- und Zerstörungstheater' nimmt mit Unterstützung
der Richard-Wagner-Vereine immer groteskere Formen an.
Alles dies billigte als Präsidentin des 'Richard-Wagner-Ober-Vereins (RWVI)',
die ehemalige externe Lehrbeauftragte der Hochschule für Musik und
Theater Hannover, Eva Märtson, die nach eigener Aussage modische
Inszenierungen liebt und damit die ganze Bewegung unter fragwürdiger
Nutzung von Steuergeldern vorantrieb.
Sie wird in die Geschichte eingehen, da sie alles laufen ließ, und nicht
kritisch auf Auswüchse hinwies.
Im Gegenteil, für Bayreuth holte sie sich noch Rückendeckung bei
anderen RW-Vereinen.
Zitat
Protokoll
Außerordentliche
Delegiertenversammlung
des Richard-Wagner-Verbandes International e. V.
am Sonntag, 09.10.11 im Konferenzraum des
Cosmopolitan Restaurant, Frankfurt/Main
Ganz deutlich stellt
Frau Märtson allerdings dar,
dass der RWVI
den Bayreuther Festspielleiterinnen
nicht sagen wird, was sie zu tun haben
und was zu lassen!
Als Privatperson ist es jedem
freigestellt,
seinen Groll und Verdruss der
Festspielleitung mitzuteilen,
aber der Richard Wagner Verband
International
distanziert sich komplett davon.
Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zu
den Festspielleiterinnen
und das möchten wir für den Verband
und für die Stipendiaten nicht infrage
stellen!
Die Delegierten bekräftigen diese
Aussage durch Applaus.
Auch Herr Weyringer untermauert
die
Aussagen von Frau Märtson.
Es wäre anmaßend, wenn wir als RWVI
in die künstlerischen Belange der
Festspiele
eingreifen würden!
Zitatende
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Inwieweit sich der neu gewählte RWVI-Präsident - der in gehobener Stellung
tätige Mitarbeiter der Stadt Leipzig - Thomas Krakow von dieser
Richtung abwendet und Einspruch erhebt, wird sich zeigen.
Er hatte sich ja schon einmal deutlich geäußert:
Zitat
Pressemitteilungen
Richard-Wagner-Verband Leipzig e.V.
Leipziger
Erklärung der Richard Wagner Verbände
der neuen Bundesländer und Berlins
[...]
Die versammelten Richard Wagner Verbände einigten sich
darauf,
ein verstärktes Augenmerk auf die Verantwortung
der Intendanzen gegenüber dem Werk
Richard Wagners
und der Interpretation durch
die Regisseure zu legen.
[...]
Zitatende
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Das Bühnenbild des
'Volksbühnen-Rings' im jetzigen BT ist ein Solitär unter den
szenischen Einrichtungen, die jemals gesehen wurden, nicht aber
speziell genug, um nicht darin auch 'Rumpelstilzchen',
'Rotkäppchen' oder 'Kath'rinchen saß weinend in
Bayreuth' spielen zu
können.
Dass der Bühneneinrichter die ihm gebotenen Möglichkeiten jed'
weder Art nutzt, um ein
solches 'Kunstwerk' zu schaffen, ist völlig verständlich.
Fest steht, dass man in BT für ein Bühnenwerk - und sei es
noch so sehr von RW - offensichtlich zu viel an Steuergeldern zur Verfügung
hat, denn das 'Tannhäuser'- oder das 'Ring'-Bühnen-Monster, die sich völlig
verselbstständigen - wird nach den so genannten
'Festspielen' kaum einer sinnvollen Weiterverwendung
zugeführt, sondern abgewrackt.
Schade um das Geld, was man hätte sinnvoller verwenden können.
Wie meint man beim Bund der Steuerzahler?
Wenn die
das in BT so machen wollen,
können die es gerne tun, dann sollen die
sich aber Sponsoren suchen und nicht
per Steuergelder
finanzieren.
Man komme nur nicht mit dem Argument:
'Freiheit der Kunst'.
Auch die hat ihre Grenzen - beim Verprassen
öffentlicher Gelder
hört der Spaß auf.
Es brauchen sich die Theater daher nicht zu wundern, dass sich
Stadträte für die Schließung von Sparten bzw. für die
finanzielle Abspeckung bei
Kultureinrichtungen aussprechen, wenn dem Publikum auch noch
fragwürdige, am Thema des Stückes vorbeigehende, szenische Interpretationen angeboten werden,
nach dem Motto:
Ach, Gott!
Solange wir weiter die Subventionen bekommen,
machen wir doch, was wir wollen.
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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz,
in Anspruch.
Dieter Hansing
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