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Thema des Tages
Anschluss des Saarlandes
... am 13. Januar 1935
Nach den Vorkommnissen vom 30. Juni 1934 - der Ermordung von Ernst Röhm, der
gesamten SA-Führung und einer Vielzahl anderer Personen, die sich aus Sicht
der Nazis missliebig gemacht hatten, durch SS-Einheiten und dem missglückten
Putsch mit der Ermordung des österreichischen Kanzlers Dollfuß am 25. Juli
1934 durch österreichische Nationalsozialisten im Bundeskanzleramt in Wien,
brauchte das Regime in Berlin ein positives Signal für die Welt.
Am 13. Januar 1935 lief die Frist aus den Versailler Verträgen ab, wonach
das Saarland fünfzehn Jahre vom Völkerbund verwaltet wurden.
Mit großem Publicityaufwand warf sich Hitler an die Saarländer, sie zu
verleiten, sich nicht Frankreich, sondern Deutschland anzuschließen und auch
nicht als selbständiges politisches Gebiet weiter bestehen zu wollen.
Berlin war höchst verunsichert, ob der Plan aufgehen könne und er genügend
Rückhalt in der Bevölkerung habe.
Zehn Tage vor der Abstimmung fand in der Lindenoper in Berlin eine
Kundgebung statt, auf der Hitler eine einstündige Rede hielt, die mit einem
Treubekenntnis zu ihm und dem Regime durch die anwesenden Gau- und
Reichsleiter, der Militärs und anderer Spitzenpolitiker endete.
Bei der Auszählung der Stimmen stellte sich heraus, dass sich die Saarländer
zu 90 % für einen Anschluss an das Deutsche Reich entschieden hatten.
Goebbels ließ Flaggen hissen, die Glocken der Kirchen im Reich läuteten
stundenlang.
Am 15. Januar 1935 zwischen 19 und 20 Uhr versammelte sich die Bevölkerung
auf Geheiß des Reichspropagandaministers auf den Straßen des Reichs zu
'spontanen Kundgebungen'.
Man hatte der Welt gezeigt, wie die Menschen hinter ihrem Führer standen.
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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik
um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung -
Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz, in Anspruch.
Dieter Hansing
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