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... am 25. Dezember 1876 geboren
Er war der schärfste Kritiker des Berliner Tagblatts, er entschied, wer,
mit was, in welcher Rolle, in welchem Stück, mit welcher Darstellung
Möglichkeiten hatte und befand sich oft in einer gegensätzlichen
Position zu Herbert Ihring.
Über Zuckmayers Theaterdebut schrieb er, der werde 'niemals einen auf der Bühne sprechbaren Satz
hervorbringen'.
Zuckmayer selber bezeichnete Kerr als einen Scharfschützen, der über Tod
und Leben eines Dramatikers entscheide.
Er nannte Brecht ein 'zusammenhangloses Kleintalent'.
Kerrs Ablehnung gegenüber Brecht ging dann soweit, dass er eine
Plagiatsdiskussion auslöste.
Der Text der 'Dreigroschenoper' beinhalte Originaltexte von François
Villon. Der Übersetzer werde aber nicht genannt.
Brecht konterte, er habe tatsächlich 25 Texte der insgesamt 625 Verse
des Stückes verwendet - er habe aber vergessen, den Übersetzer Karl
Anton Klammer anzugeben und im Übrigen erkläre er das mit seiner
grundsätzlichen Laxheit in Fragen geistigen Eigentums.
Als Brecht allerdings 1942 feststellen musste, dass eine gemeinsam mit
Elisabeth Bergner entwickelte Story hinter seinem Rücken an ein
Filmstudio für 35.000 Dollar verkauft worden war, fand er das - 'ehrenrührig'.
Max Brod führte aus, in seinen Kritiken fälle Kerr ebenso viele
Fehlurteile wie Karl Kraus.
Die Flucht ging als Jude bereits am 15. Februar 1933, also unmittelbar
nach der Machtergreifung am 30. Januar 1933, über Prag, Wien, Zürich
nach Paris.
Ab 1935 lebte er in London und war für die BBC tätig, agitierte per
Radio gegen Nazi-Deutschland.
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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz, in Anspruch.
Dieter Hansing
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