Theater Regensburg
Betrachtungen zu
Giuseppe Verdi
'Aida'
'Bald
kommt Radamès! Was wird er wollen?
Die Aufregung war groß, damals Anfang des Jahres 2001 in Regensburg.
Der Haidplatz hatte sich als Open-Air-Festival-Ort nicht bewährt, konnte er doch für Aufführungen nicht verkehrsberuhigt und vor Umgebungs-Lärm nicht geschützt werden.
Der Verkehr floss an der Bühne und den Tribünen für das Publikum vorbei, die Gastronomie wollte keine Rücksicht auf das Spiel nehmen, so störte 'Volksgemurmel' der zechenden Gäste, deren 'Würfelspiel und Becherklang' wie Besteckgeklapper das ganze Untenehmen.
So entschloss man sich, den 'Kultursommer' auf den Alten Kornmarkt zu verlegen. Auch hier war zunächst die Skepsis groß, mussten doch Umleitungen eingerichtet werden, denn Bus- und Individualverkehr konnten über den dann mit Bühne und Zuschauerrängen zugebauten Alten Kornmarkt nicht mehr geführt werden.
Eine Entscheidung, die 'Aida' hier aufführen zu wollen, war der Stadt vom Möbeltransporteur Oswald Zitzelsberger leicht gemacht worden, denn er versprach, die Elefanten stellen zu wollen, so berichtete jedenfalls die MZ am 15. Januar 2001.
Der Unternehmer recherchierte in der Umgebung Regensburgs.
Da hieß es dann, die Dickhäuter könnte man aus dem Zoo in Straubing mieteten.
In der Bevölkerung machte dann die weitere Planung die Runde.
Kolportiert wurde, Zebras und Giraffen kämen aus anderen Tierparks - Kamele habe man selber genug in der Stadt.
Komm, o Geliebte, nahe dich!
Die Szenerie bestand aus einem überdimensionalen Aufbau einer zu den Zuschauern
hin vertikal aufgeschnittenen Pyramide mit
zentralem Durchgang in die Tiefe und
seitlich aufsteigenden Treppen.
Auszug aus dem Titelblatt der Theaterzeitung
'Aida'
auf der Open-Air-Bühne am Alten
Kornmarkt in Regensburg
Die Schwarzen:
Musikalische Leitung: Guido Johannes
Rumstadt
Inszenierung: Michael Bleiziffer
Choreographie: Winfried Schneider
Bühnenbild: Andreas Wilkens
Kostüme: Uschi Haug
Chöre: Andreas Mehling / Zdeněk Vimr
Die Besetzung:
Maria Slavkova / Sally du Randt - Aida
Vera Baniewicz / Hale Al Orfali -
Amneris
Olafur Bjarnason / Dario Walendowski -
Radames
Jean-Jaques Cubayes - Ramphis
Adam Kruzel / Thomas Johannes Mayer -
Amonasro
Alex Fleuriau Chateau - König
Mario Podrečnik - Bote
Katrin Mann - Priesterin
Opernchor Theater Regensburg
Opernchor Theater J.K. Tyla Pilsen
Ballett Theater Regensburg
Philharmonisches Orchester Regensburg
Premiere am 21. Juli 2001 - 20.30 Uhr
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Dieses leicht bespielbare Aktionsgerüst von Andreas Wilkens eröffnete Regisseur und damals Oberspielleiter Schauspiel, Michael Bleiziffer, die Möglichkeit, Solisten und Chöre über die Ebenen der Bühne hinaus seitlich auch in Höhen platzieren zu können.
Am 23. Juli 2001 schrieb die MZ, es handle sich bei dem Einheitsbühnenbild um einen markanten, pyramidal aufgetürmten Bretterverschlag, 'eine Art ägyptisches Triptychon, von dem aus mehrere Treppen auf die Spielfläche führen.'
Kritisiert wird in dem Beitrag die Personenführung, die keine Rücksicht auf die großen Entfernungen auf dieser Spielfläche nehme, somit auch das musikalische Timing leide.
Gelobt werden das Licht, der Chor, die Solisten wie auch das Orchester und Leitung des damaligen GMD Rumstadt.
Michael Bleiziffer, der sich mit der Übernahme der 'Aida' eine Chance ausrechnete, ab der Spielzeit 2002 die Intendanz des Regensburger Theaters übernehmen zu dürfen, war dann enttäuscht, als sich Frau SPD-Neuner mit Oberbürgermeister Johannes Schaidinger für einen ehemaligen Regieassistenten von 'August dem Großen' - Familienname: Everding - entschieden.
Danksagung an alle, die Hinweise auf Tippfehler gaben.
Natürlich sollen solche vermieden werden, aber gemessen an dem, was seitens des
Theaters Regensburg an Fehlern zu Lasten des Steuerzahlers unter Außerachtlassung des Bildungsauftrages fabriziert wird, handelt es sich hier um 'minor items'.
Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
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Ich verstehe diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik
um der Kritik willen, sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung -
Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes
und Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz,
in Anspruch.
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