Neue Oper in Hamburg:
"Lieber mehr Damentoiletten in der
Elbphilharmonie!"
Was die Menschen in Hamburg von der
Idee halten, sich von Klaus-Michael Kühne ein
Opernhaus schenken zu lassen: eine
nicht-repräsentative, aber sehr deutliche Umfrage.
Kultur:
Dirigent Jurowski:
Den Gürtel enger schnallen
Quelle: dpa Bayern
Kultureinrichtungen in Deutschland
müssen sich nach Einschätzung von Dirigent Vladimir
Jurowski mit finanziell schwierigen Zeiten abfinden.
Alle müssten «den Gürtel ein bisschen enger schnallen»,
sagte der Generalmusikdirektor der Bayerischen
Staatsoper der Deutschen Presse-Agentur vor der
Präsentation der neuen Spielzeit. «Wir befinden uns in
der Zeit des Krieges. Wir stehen tatsächlich am Abgrund.
Wie nah, wage ich nicht zu sagen - aber nah genug.
Deswegen wäre es doch eine Torheit von uns allen,
anzunehmen, dass wir irgendwie komplett ungeschoren
davonkommen können. Das können wir nicht.»
Im Theater gebe es ein Angstregime, sagt
Matthias Hartmann. Er möchte, dass die Bühnen auf
Augenhöhe mit dem Publikum spielen, statt dem
Subventionsgeschmack zu folgen. Mit dieser Haltung hat
sich der Regisseur nicht nur Freunde gemacht.
Millionenschweres Projekt Entscheidung verkündet: So
soll das Theater Trier bald aussehen
14.03.2025 ,
11:11 Uhr
Die Weichen fürs Trierer Theater sind
gestellt: Jetzt hat die Stadt verkündet, wie der Anbau
aussehen soll – und wer den Auftrag für die
Generalsanierung des Altbaus erhält. Außerdem verrät
sie, mit welcher Gesamtsumme sie das kulturelle
Großprojekt kalkuliert.
Generalsanierung des DNT in Weimar:
Mehr Platz für Neues
16. März 2025,
06:34 Uhr
Ab 2028 schließt das Deutsche
Nationaltheater in Weimar für fünf Jahre seinen Vorhang.
Dann soll das Haus komplett überholt werden. Bund und
Land haben dafür die stolze Summe von 167 Millionen Euro
zur Verfügung gestellt. Viel Geld, mit dem aber endlich
Barrierefreiheit für die Zuschauer geschaffen und ein
moderner Theaterbetrieb für die Mitarbeiter möglich
wird.
Warnstreiks in Hamburg:
Schauspielhaus muss Vorstellung absagen
Im Kulturbereich legten
Freitag Beschäftigte des Deutschen Schauspielhauses, der
Staatsoper, des Thalia Theaters und der Elbphilharmonie
unter dem Motto "Ohne uns bleibt es still" die Arbeit
nieder.
Arbeitsbedingungen am Theater:„Bis
die Anschuldigungen aufgeklärt sind“
Nach einem Bericht über
mutmaßliche Missstände am Berliner Ensemble lassen zwei
Künstlerinnen die Inszenierung von „#Motherfuckinghood“
vorerst pausieren. Aus Solidarität und als Protest.
Tobias Kratzer im Interview :
„Viele können über das Erlebte nur schwer reden“
Von Jürgen Kesting
Tobias Kratzer will als neuer
Intendant der Hamburgischen Staatsoper nicht mehr nur
die alten Schlachtrösser des Repertoires ständig neu
satteln, sondern vor allem dem Publikum die Zunge lösen.
'Emilia Galotti'
... am
17. März 1771 uraufgeführt
Der Absolutismus gibt denen 'von Gottes Gnaden' alle
Möglichkeiten der Verwirklichung in jeder Hinsicht -
Leidtragende sind vornehmlich die Frauen, die bildungs- und
rechtlos den Übergriffen der Machthaber ausgesetzt werden.
Mahagonny ist die Geschichte von Sodom und
Gomorrha. Ähnlich der biblischen Vorlage
soll die Stadt untergehen mit allen
„Gerechten und Ungerechten“, wie sich die Witwe Begbick äußert.
Katharina Wagner über ihren
„Lohengrin“ und Bayreuth
Stand: 06.03.2025, 15:18 Uhr
Von: Markus Thiel
Täuschend
hell
Dass sie sich selbst in
den Regiestuhl setzt, kommt derzeit selten vor. Nun ist
es wieder so weit: Am Gran Teatre del Liceu in Barcelona
inszeniert Katharina Wagner mit dem „Lohengrin“ wieder
ein Werk ihres Urgroßvaters. Premiere ist am 17. März.
Die Produktion der Bayreuther Festspielleiterin hat eine
längere, auch unglückliche Vorgeschichte.
Ein erogenes
hohes D Von Jan
Brachmann
03.03.2025, 19:17
Die Oper Frankfurt
zündet den Witz in „Le Postillon de Lonjumeau“ von
Adolphe Adam und beglückt das Publikum mit der Regie von
Hans Walter Richter ebenso wie mit dem Tenor Francesco
Demuro.
GEMA-Reform :
Gastbeitrag
Von Albrecht Dümling
27.02.2025, 17:44
Angriff auf
das Musikland
Die GEMA-Reform könnte
die Existenz von Komponisten ernster Musik in
Deutschland gefährden. Eine Abschaffung der
Unterscheidung von U- und E-Musik steht zur Debatte.
Karlsruhe rückt in den
Fokus der Opernwelt: Der erste Farinelli-Wettbewerb für
Countertenöre startet am 27. Februar 2025. Ein
Meilenstein für die Barockmusik.
Wie im Rausch: Nach Auftritten braucht Benjamin
Bernheim oft Stunden, um zur Ruhe zu kommen. Im
Interview spricht er offen über den Spagat
zwischen Bravorufen und Einsamkeit – und wie er
als Opernsänger mit schwierigen Regiekonzepten
umgeht. Zitatende
Hoch hinaus:
Karlsruhe wird zum Zentrum
irritierender Männerstimmen
Karlsruhe rückt in den
Fokus der Opernwelt: Der erste Farinelli-Wettbewerb für
Countertenöre startet am 27. Februar 2025. Ein
Meilenstein für die Barockmusik.
Der Boom der Countertenöre
reißt nicht ab. In Karlsruhe erlebt man sie seit
etlichen Jahren exklusiv. So sang auch Franco
Fagioli mehrmals bei den Händel-Festspielen,
etwa 2014 in der Oper „Riccardo Primo“. Jetzt
soll Karlsruhe mit dem Farinelli-Wettbewerb zum
Sprungbrett für den Nachwuchs werden Zitatende
Drei Jahre verhandelte die
Freie und Hansestadt Hamburg mit Klaus-Michael
Kühne darüber, ob - und zu welchen Bedingungen -
der Milliardär der Stadt ein neues Opernhaus
schenken darf.
Joe Chialo (CDU) hat am
Mittwochabend in einem Videocall die
Kulturschaffenden über die Einsparungen 2026/27
informiert. Die Zahlen sind für die
Kulturschaffenden schockierend.
Wie der „Tagesspiegel“ berichtet, müssen im
nächsten Jahr 149 Millionen Euro und 2027 164
Millionen Euro im Kultur-Etat eingespart werden.
Bereits 2025 reduzierte sich der Berliner
Haushalt um 131 Millionen Euro.
Die Bühnen der Hauptstadt siechen seit Jahren
dahin zwischen Video-Firlefanz und
Wokeness-Wahnsinn. Bei der aufgeregten Debatte
um Kulturkürzungen wird die entscheidende Frage
vergessen:
Warum soll man für diesen Quatsch überhaupt
bezahlen?
'Dreigroschenoper'-Film ... am
19. Februar 1931 uraufgeführt
Im Zuge der NS-Kontroll- und Verbotsaktionen musste im August
1931 der G.W.-Papst-Film um Brechts 'Dreigroschenoper' auf Druck
von Goebbels von den Spielplänen der Kinos abgesetzt werden.
Extreme Inszenierungen an Berlins Opern:
Im optischen Schleudergang
Von wegen „verstaubt“: Die
Berliner Opernhäuser haben extreme Produktionen im Angebot. Wer seine
Vorurteile gegenüber dem Genre abbauen will, ist herzlich eingeladen.
Eine Kolumne von Frederik Hanssen
12.2.25 12:40 Uhr
Ich liebe die schönen, alten,
filmrealistischen Inszenierungen der Deutschen
Oper: Götz Friedrichs „La Bohème“, die seit 1988
ununterbrochen im Spielplan ist, Boleslaw
Barlogs legendäre „Tosca“ (Premiere 1969), die
„Madame Butterfly“ von 1987 mit dem Zauber der
gigantischen, von den Seufzern der Protagonistin
geblähten Seiden-Segel. Für mich sind diese
Repertoire-Klassiker zuverlässige
Langzeitfreunde geworden, und ich freue mich
immer, wenn sie sich mal wieder blicken lassen.
Mussolini strebte in Nordafrika
nach Westen, um Tunesien zu annektieren, dann,
im September 1940 sandte er seine Truppen von
Italienisch-Libyen nach Osten, um die Ägypten
besetzt haltenden Briten zu vertreiben und den
Suezkanal für sich zu gewinnen. Damit hätte er
auch endlich eine Landbrücke zu dem von ihm
besetzten Äthiopien geschlagen, was den
Nachschub in das ostafrikanische Land
erleichtert hätte.
Musiktheater in der Krise:
Bringt ein neues Opernhaus die Rettung?
Von Jürgen Kesting
10.02.2025, 14:47
Die geplante neue Hamburger Oper
würde für eine Institution in der Krise
errichtet. In der Hansestadt sind selbst
Premieren nicht ausverkauft, und auch bei der
Metropolitan Opera in New York steht nicht alles
zum Besten.
Berliner Theater
Matthias Lilienthal wird neuer
Intendant der Volksbühne [...]
Neues Artistic Board
Neben dem 65-jährigen Lilienthal,
der bereits unter Frank Castorf an der
Volksbühne arbeitete, wird die Leitung durch ein
Artistic Board ergänzt. Für dieses wurden die
Choreografinnen Florentina Holzinger, die das
Theater mit ihren aufwendigen Performances schon
jetzt regelmäßig füllt, und Marlene Monteiro
Freitas berufen. Lilienthal übernimmt die
Intendanz ab der Spielzeit 2026/2027.
Hamburgs Generalmusikdirektor
Kent Nagano (73) freut sich über den geplanten
Neubau einer Oper in der Hafencity. "Als wir vor
ein paar Jahren die Idee eines neuen Opernhauses
zur Sprache brachten, spürte ich grundsätzliches
Interesse, doch - wie oft bei solchen großen,
visionären Projekten - mussten erst Türen
aufgehen und Bilder in den Köpfen entstehen,
damit es jetzt losgehen kann", sagte Nagano.
Wagner in Paris:
Das hat Größe und ist doch fein Von Marc
Zitzmann
04.02.2025, 17:27
Pablo Heras-Casado führt das
Orchester der Pariser Oper in Richard Wagners
„Rheingold“ zu höchster Kultur des
Ensemblespiels. Die Regie von Calixto Bieito
lärmt dagegen nur.
„Tristan und Isolde“:
Im
Raum der Erinnerung Von Axel Zibulski
04.02.2025, 13:32
Im Staatstheater Darmstadt gelingt
Eva-Maria Höckmayr und hervorragenden
Sängerdarstellern eine soghafte, intensive
Neuinszenierung von Richard Wagners „Tristan und
Isolde“.
Oper von Michael
Wertmüller Uraufführung. Auftragswerk der Staatsoper Die
Vorstellung muss aufgrund von Erkrankungen im Ensemble
leider entfallen. Abonnent:innen und Karteninhber:innen
werden vom Abo- und Kartenservice kontaktiert.
18:30 – 20:15 Uhr |
Opernhaus | Für Erwachsene und Jugendliche ab 16 Jahren
| Einführung: 45 Minuten vor Beginn | Sonntag 8
entfällt
Zitatende
Zitat
„Zerbrochner Krug“ in Leipzig :
Zugekleistert
Ein Kommentar von Andreas Platthaus
02.02.2025, 18:07
Da blickt in Leipzig jemand auf die
Entstehungsgeschichte von Kleists Lustspiel „Der
zerbrochne Krieg“, baut sie in die Inszenierung
ein, und das Ganze wird ein Trauerspiel.
Ominöse Investoren:
Wer will das alte Galeria-Kaufhaus in Regensburg kaufen?
Um das ehemalige Galeria-Kaufhaus am
Neupfarrplatz in Regensburg entwickeln sich
undurchsichtige Kauf- und Verkaufsaktivitäten.
Ein angebliches „Islamisches Kultur- und
Einkaufszentrum“ mitten in der Altstadt
schreckt die Regensburger auf: Immer noch
ist unklar, wer die dubiosen Investoren
sind, die das Kaufhaus erwerben wollen -
oder ob die Stadt es selbst kaufen will.
Erinnerungen an Szenen,
die Richard Wagner nicht
geschrieben hat
von
Axel Zibulski
Richard Wagners in der Romantik verhaftete Oper
so zu erzählen ist mutig: In der Neuinszenierung
von „Der fliegende Holländer“ am Staatstheater
Wiesbaden geht es um eine MIssbrauchsge-schichte.
Das Publikum buht die Regie aus.
„Super-Gau“, „Salamitaktik“, „Erschütterung“:
Der Rundfunkrat kritisiert die Fake News des RBB
über den Grünenpolitiker Stefan Gelbhaar. Ab
Montag arbeitet eine externe Kommission alles
auf, der Sender zahlt 60.000 Euro.
Die Bayreuther Festspiele mussten ihre Pläne für die Saison
2026 zusammenstreichen. Es fehlt an Geld. Jetzt wollen Mäzene
ihr Spendenaufkommen erhöhen, um die Pläne zu retten.
Zitat Hamburgs Kultursenator Carsten
Brosda:
„Kultur ist für alle da“
Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien in
Hamburg und Vorsitzender des Kulturforums der
Sozialdemokratie. (Foto: Christian Charisius/dpa)
Kunst sei demokratierelevant, weil sie gegen Popularisierung
wirke, sagt Carsten Brosda. Der Hamburger Kultursenator der
SPD fordert deshalb, die subventionierte Kultur in
Deutschland zu schützen.
Lange glänzten Kastraten auf Europas
Bühnen - heute hat man bei Werken aus
der Zeit ein Besetzungsproblem. Eine
Neueinspielung von Hasses Oratorium „Serpentes
ignei in deserto“ setzt wie inzwischen
gewohnt auf Countertenöre. Ist das
wirklich die Lösung?
Vom ersten kastrierten Knaben war es ein langer, man möchte
sagen: ein schmerzvoller Weg zu den heutigen Countertenören.
Denn mit dem Stimmklang eines Kastraten hat der Gesang eines
modernen Diskantisten nicht mehr viel zu tun, und oft genug
bereitet er dem Hörer mehr Schmerz als Freude.
Warum gibt es
dieses Stimmfach überhaupt heute noch?
'Die Giehse' war dabei und Erika und Klaus Mann und als
Musiker Magnus Henning - die Premiere fand in der Bonbonnière statt, einem Lokal in der Nähe des
Hofbräuhauses in München. Man hatte sich dem Kampf
gegen Hitler verschrieben, der 29 Tage später die Macht
an sich riss.
Noch am 31. Januar 1931 stand sie auf der Bühne der
Münchener Kammerspiele in dem Lustspiel 'Das schwedische
Zündholz' von Ludwig Hirschfeld. Am 13. März 1933 dann
verließ sie Deutschland und traf sich mit der Familie
von Thomas Mann in Arosa.
Die Arbeit des literarischen Kabaretts setzen Erika
Mann und Therese Giehse in der Schweiz fort.
Am 30. September 1933 wurde im 'Hirschen' in Zürich das
Programm der 'Pfeffermühle' gezeigt. Am 1. Januar 1934
folgte das zweite Programm, am 30. September 1934 das
dritte in Basel.
Es war höchst politisch, man wagte sich an das
Aufzeigen des faschistischen Terrors, von Dummheit,
Heuchelei und Betrug, von Vertreibung, Mord, Folter,
Totschlag. Zwar nannte man keine Namen, aber die Figuren
zeigten doch den direkten Bezug.
Die Deutlichkeit rief auch in der Schweiz die Behörden
auf den Plan, nicht überall durfte gespielt werden. Die
Nazis ringsum waren sehr hellhörig, hatten ihre Spitzel
fast überall, so dass sie über die Programme und deren
Wortlaut sehr genau informiert waren.
1935 ging man auf Tournee in die Tschechei und nach
Holland, Belgien, Luxemburg - dann wurde Erika Mann aus
Deutschland ausgebürgert.
Die Aufführungsserie mit 1034 Vorstellungen hätte in
den USA fortgesetzt werden sollen, aber ein Erfolg war
dem Kabarett 'The Peppermill' schon am 5. Januar 1937
in New York nicht beschieden. Die Inhalte kamen bei den
Amerikanern zu der Zeit nicht an, was sollte den
US-Bürgern auch nahegebracht werden, man verstand die
beiden nicht, zumal die Texte schlecht übersetzt waren -
es fehlte der Witz, der durch die Sprache und das
Verständnis für die Situation vermittelt wird.
Am 13. Februar 1937 war die Giehse wieder in Zürich und
spielte dort wieder Theater.
Damit war 'Die Pfeffermühle' an ihrem Ende angelangt.
Henny Porten
... am
07. Januar 1890 geboren
Nach dem Krieg arbeitete sie für die DEFA, der Filmgesellschaft
in der damals sowjetisch besetzen Zone Deutschlands.
Tausende von Toten
waren die Folge der permanenten Fehl-Einschätzungen und daraus
resultierender Fehl-Entscheidungen.
Tausende Soldaten gingen in Kriegsgefangenschaft, lähmten das
'Reich' und dennoch sollte es noch fast zwei Jahre dauern, bis
Deutschland bedingungslos kapitulieren musste.
Leserbrief Die
Noch-Intendantin der Niedersächsischen Staatsoper Hannover gibt
sich alle Mühe, das ehemals große und gute Opernhaus Hannover
endgültig zu ruinieren:
Mit „Turning Turandot“ wird die bekannte Oper von Puccini
gegeben, aber mit vertauschten Rollen:
Turandot = Bariton,
Calaf = Sopran,
Liu = Tenor.
Zum Ende fragt Calaf sich und das Publikum: „Was mache ich hier
eigentlich?“ Daraus entwickelt sich eine Diskussion der
Darsteller über Frauenrollen, Patriarchat und kulturelle
Aneignung.
Wer solche Experimente mag, hat noch bis zum 12.12. Gelegenheit
dazu.
M. R.-W. - Chemnitz
Thema des
Tages
Theater vergeuden öffentliche
Gelder, wenn es sich auch um Geld handelt,
das in einem Budget gebunden ist, aber zweckentfremdet durch
interne Umschichtungen ausgegeben wird.
Theater verfälschen durch
Überstülpen von
- meist auch noch überdimensionierten - Bühnenaufbauten und
stückfremden Kostümen die Werke, so dass die Produktionen dem
Geist des Autors nicht mehr entsprechen.
Theater nutzen die Unkenntnis
des heutigen - vor allem jüngeren -
Publikums, um durch Regie-Mätzchen Lachsalven an völlig falschen
Stellen des Textes hervorzurufen und sich selber und damit der
Öffentlichkeit vorzugaukeln,
die Inszenierung habe Erfolg.
Theater werden in
selbstzerstörerischer Form der Verpflichtung zur Vermittlung
von Werten nicht gerecht.
Presseschau
Theaterchallenge"30
Tage im Parkett": Wie es um die Theater in Sachsen,
Sachsen-Anhalt und Thüringen steht
01. Mai 2024, 04:00 Uhr
Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen
besitzen eine traditionsreiche Theaterlandschaft. Wir haben sie
in unserer Theaterchallenge "30 Tage im Parkett" erkundet. MDR
KULTUR und MDR KLASSIK berichteten im April jeden Tag von einer
anderen Bühne. Positiv überrascht haben dabei vor allem die
Theater auf dem Land – sie konnten mit umwerfenden
Inszenierungen überzeugen. Die Challenge hat aber auch Einblicke
gegeben, wie es um die finanzielle Situation oder die
Frauen-Quote an den Bühnen steht.
Das ist natürlich kein Spaß.
Da hat der neue niedersächsische Minister für Wissenschaft und
Kultur viel zu tun.
Es gibt Probleme im Land:
Das Staatstheater Hannover braucht
einen Leiter für die Oper,
einen Leiter für das Schauspiel,
einen Leiter für die Verwaltung,
einen Leiter für das Orchester,
einen Leiter für das Ballett.
Das Staatstheater Braunschweig braucht einen neuen Leiter,
die Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover braucht
einen neuen Leiter,
die Marienburg liegt im Argen.
Und alles müsste für 2025 in trockenen Tüchern sein.
Sonst noch was?
Keine Lust auf Belehrung:
Das Regietheater in Deutschland mit seinen Befindlichkeiten und
Provokationen ist seit den 70ern zum Klischee geworden. Viele
Leute empfinden die Theaterszene als arrogant und
selbstbezüglich, es sei eine Branche, in der hochsubventionierte
Macher die sie bezahlenden Bürger erziehen wollten, so der
Eindruck. Die «Süddeutsche Zeitung» meinte neulich, offenbar
«haben immer weniger Zuschauer Lust, sich von der Bühne herab
mit kapitalismuskritischen Banalitäten und den neuesten
Windungen der Identitätspolitik belehren zu lassen». Die
Pandemie wirke hier wie ein Brandbeschleuniger. «Sie verstärkt
eine Besucher-Krise, die sich schlecht geführte Theater selbst
eingebrockt haben.»
“Das kostet uns
richtig viel Geld.
Mit welchem Recht sagen wir, die Infrastruktur-Einrichtung
Theater ist wichtiger als die Infrastruktur-Einrichtung Stadion?”,
fragte er rhetorisch in den Saal, der mit großem Applaus
antwortete."
Regensburger Wochenblatt am 16.11.2010 über eine Aussage von
Bürgermeister Wolbergs während einer Podiumsdiskussion zum Neubau eines
Fußballstadions in Regensburg.
Mittelbayerische
Zeitung - 26.4.2007
Der Rahmen,
der Kultur ermöglicht:
"Wir müssen in der Kulturpolitik Ermöglicher sein", sagte
Schaidinger. Das Wort Plan nehme er in Zusammenhang mit
'Kultur' nicht in den Mund. Es gehe um Perspektiven. Und bei
der Diskussion künftiger Schwerpunkte auch darum, die Latte
was die Qualität betrifft, höher zu legen.
"Natürlich müsse man auf Qualität achten", bestätigte Meyer.
Es sei aber nicht Aufgabe der Politik, diese zu definieren.
Genauso wenig wie es Aufgabe des Regensburger Theaters sei,
in überregionalen Feuilletons zu glänzen, erteilte Meyer
Händlers Kritik eine Absage."
Der Autor
hatte wiederholt angeprangert, dass das Theater Regensburg,
das immerhin rund ein Drittel des städtischen Kulturetats
verschlingt, überregional so gut wie nicht wahrgenommen
werde.
Nachlese
01. Januar
2008
"Ich brauche keinen GMD"
Das waren die Worte eines gewissen
Herrn, der verständlicherweise nicht genannt werden will, beim
Weggang von GMD Rumstadt aus der Metropole der Oberpfalz.
weiter
Um 'Missverständnisse' zu
vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer
von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf
verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik
um der Kritik willen, sondern als Hinweis auf - nach meiner
Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte
auch Überspitztes und Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt
nach Artikel 5, Grundgesetz,
in Anspruch.