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04.01.2010 - dradio.de

 


Damals in Regensburg

05. Juli 2006

Thema des Tages

 

Die Stadthalle und kein Ende

'Auf ein Neues'

 


Ist's möglich?
Da hatte doch eben jemand 7000 Stimmen aus der Bevölkerung der Stadt an der Donau gesammelt, die ein 'Pro Donaumarkt' signalisierten und schon ist die Gegenbewegung eingeleitet.

Eine Bürgerinitiative will mit 7000 Stimmen 'Contra Donaumarkt' dagegen halten.
Das Spiel geht also weiter und die Kommentare nehmen an Schärfe zu.

Der Eine meint, "nur wer weiß, über was zu befinden ist, kann eine mündige Entscheidung treffen" - völlig richtig, nur hat die Stadt seit Jahren versäumt, die Bürger zu informieren.
Anfang 2004 schwärmten die Fraktionsvorsitzenden der Grünen, der SPD - die Vorhut bildete der Herr Oberbürgermeisters, CSU - aus und hatten nichts in der Tasche, was den Bürgern hätte gezeigt werden können, was da sein soll am Donaustrand gegenüber dem architektonisch so gelungenem Gebäude, in dem die Firma Kern ihren Sitz hat.

Am 26.7.05 wurde der Herr Oberbürgermeister nochmals gefragt, warum denn die Stadt dem Informationsbedürfnis der Bürger nicht nachkomme. Er antwortete, dass man für den Donaumarkt schon mal was vorgelegt hätte und das sei falsch gewesen, dass man dies tat und nun lege man nichts vor und das sei wieder falsch.
Ach, Gott!

Nun endlich sieht auch die Stadt die Notwendigkeit, die Sache mal für die Bürger aufzubereiten. Statt am 11.1.2006 Unterlagen für eine Mischbebauung am Donaumarkt der Presse aufzuzeigen, hätte doch das Amt sich mit Skizzen für eine Stadthalle beschäftigen und diese vorstellen können.

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Nun wird das eingeleitete Verfahren, die 7000 Stimmen 'Pro Donaumarkt' durchzuwinken, als Allheilmittel propagiert und die Bürger sollten doch bitte abwarten, sie könnten sich ja nach Vorlage der Pläne und der Baubeschreibung und übriger Hinweise immer noch einbringen.

Die Frage nach den Informationen ist allerdings mit ein paar Zeichnungen oder hübschen Modellchen nicht beantwortet, denn der Bürger will nach dem ganzen Hin und Her - und das über Jahre - ganz klare Verhältnisse, denn er fühlt sich verschaukelt.
Wie sieht es denn mit dem bebaubaren Untergrund am Donaumarkt aus? Was liegt dort verborgen, was dann bei Baubeginn zutage tritt.
Das Grundstück 'Altes Eisstadion' mit belastetem Verfüllmaterial, das - "Herrje" - jetzt erst entdeckt wird, spricht nicht für durchdachte Stadtplanung.
Ganz abgesehen von eventuellen Funden aus alten Zeiten. Da wird dann Herr Professor Doktor Egon J. Greipl als oberster Denkmalhüter auch noch ein Wort mitreden.

Die Tatsache, dass die Stadt am Donaumarkt nicht zwischenzeitlich für ein ansehnlicheres Ambiente bei den anlegenden Donaudampfern schafft, stimmt bedenklich. Es sieht aus, als wolle man mit Negativbeurteilung des Geländes, bedingt durch Container, Buden, Bauzäune, Abbruchgebäude, die Bebauung am Donaumarkt mit der Halle herbeizwingen.
"Schaut doch mal, wie hässlich, da muss RKK hin."
Und außerdem müssen zwingend die Massen an Anfragen für Veranstaltungen nun endlich kanalisiert werden - alle Welt will in Regensburg ins RKK. Nun konnte die Görresgesellschaft mit ihrer diesjährigen Generalversammlung wieder nicht in Regensburg unterkommen.
"Es ist zum Verzweifeln."

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Über alles nimmt das Bürgertum in der Stadt nun seit langer Zeit Schaden.
Immer wieder wurden die Regensburger zu Abstimmungen gerufen - haben 'Nein' gesagt zu einer Stadthalle am Donaumarkt.
Die Stadt meint, sich an diesen Voten vorbeischlängeln zu können. Schon im letzten Jahrtausend war die Sache klar beurteilt, dann 2004 noch einmal - mit zurückgehender Akzeptanz für eine Halle in toto, 'nein' zu RKK am Donaumarkt.
Nun werden andere animiert, 'ja' zu sagen, RKK wäre gut am Donaumarkt und der Gedanke Donaumarkt wird wieder ausgegraben, wieder entsteht eine Bürgerinitiative, die nochmals und spontan die Regensburger aufruft, die Stadt in die Schranken zu weisen. Das ist die eine Seite.

Schlimm ist, dass trotz all dieser Bekundungen, die gewählten Mitglieder des Stadtrates einschließlich Opposition sich von all dem unbeeindruckt zeigen.
Sie sind gewählt und machen was sie wollen - meinen sie.
Die Bürgerinitiativen beweisen, dass es ohne Einbindung der Bürger in Überlegungen zur Stadtplanung nicht mehr geht.
Außerdem, die nächste Wahl kommt bestimmt. Und es wird sich zeigen, wer obsiegt.
Schon mancher ist nicht wiedergewählt worden - oder die Wähler gehen überhaupt nicht zur Wahl.
 

 



 

 


 

 


 

 



 

 


 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:


Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz,
in Anspruch.

Dieter Hansing