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TVA am 18.4.2007
Sprecher
Seit gestern Abend steht es fest:
Zwei SPD-Mitglieder bewerben sich um den Platz des OB Kandidaten bei der
nächsten Regensburger Kommunalwahl.
Und seit gestern Abend steht auch schon fest, es gibt den ersten Ärger.
Mit 13 zu sieben Stimmen hat sich der SPD-Vorstand für den
Strafrechtsprofessor Tonio Walter ausgesprochen, heute hat sich der in
Rahmen einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit vorgestellt.
Zur Überraschung des Fraktionsvorsitzenden Wolbergs - er wurde zur
Pressekonferenz heute nicht eingeladen – Wolbergs wird sich nämlich j e t z t d o c h um den Posten des OB-Kandidaten bewerben.
Zumindest die beiden demonstrierten heute Einigkeit.
Die SPD-Vorsitzende Margit Wild und Tonio Walter – Wunsch-OB-Kandidat des
SPD-Parteivorstandes. Obwohl Toni Walter noch kaum partei-politische
Erfahrung hat, traut er sich zu, 2008 gegen den amtierenden
Oberbürgermeister anzutreten.
O-Ton Prof. Dr. Tonio Walter
Schau’n Sie was war denn der parteipolitische Ausweis von Herrn Schaidinger
als er angetreten ist.
Also man braucht nicht die Kommunal-Politik, um Fähigkeiten glaubhaft zu
machen, deren es in der Kommunalpolitik sicherlich bedarf. Es ist vollkommen
unverkennbar - ich hab Lernbedarf Nachhofbedarf, aber ich meine, da ich
lernfähig und lernwillig bin.
Es gibt gerade in der SPD ein sehr gutes Team, eine Mannschaft mit gutem
Teamgeist, mit erfahrenen Leuten, mit jungen Leuten und bei denen suche ich
auch Rat.
Sprecher
Wild und Walter erklärten heute, sie könnten sich gut vorstellen, Wolbergs
zum Bundestagskandidaten aufzubauen.
Die Entscheidung, einen neuen OB-Kandidaten zu suchen, verteidigte Margit
Wild nochmal, sonst hätte es vielleicht geheißen, die SPD habe nur Wolbergs.
O-Wild
Ich meine, er hat gesagt, zurückzutreten, dann musste ich doch annehmen
dürfen, dass er sein Wort auch hält und nicht nach dem Motto verfährt, das
war gestern, was kümmert mich jetzt das, was ich gestern gesagt habe.
Sprecher
Wolbergs müsse sich jetzt vom Einzel- zum Teamplayer wandeln - so das Fazit
auf der PK.
Der ist unterdessen sauer, dass er bei der Suche nach Tonio Walter außen
vor geblieben ist. Jetzt doch selbst zu kandidieren, begründete er mit den
vielen Fragen an ihn.
O-Ton Wolbergs
Weil sie davon ausgehen, dass sie mit mir eine bessere Chance haben in der -
in der - Wahlauseinandersetzung. Diesen Aufforderungen stelle ich mich, das
habe ich in der Vergangenheit immer getan, weil mir das Votum der Menschen in
der Stadt wichtig ist und wenn ich von vielen Menschen aufgefordert werde,
dann tue ich das, weil ich glaube, dass ich ein ganz achtbares Ergebnis
einfahren könnte und deshalb habe ich mich - habe ich mich - dem gestellt.
Dazu kommt, dass die partei-interne Suche nach einem Kandidaten ohne mich
gelaufen ist, also dabei hat man mich außen vorgelassen, wohl offensichtlich
ganz bewusst, deshalb war ich mit diesen Entscheidungen auch alleine und
habe sie jetzt so getroffen wie ich’s grade geschildert hab, nachdem der Druck immer größer geworden ist und mich immer mehr Leute
dazu aufgefordert haben.
Am 17. Juni 2007 entscheidet die SPD über ihren Oberbürgermeisterkandidaten,
vorher kommt es wahrscheinlich noch zum Schlagabtausch zwischen Wolbergs und
Walter.
Die SPD also auch zerstritten, zwar lange nicht so extrem wie die CSU in
Regensburg - aber von Einigkeit vor der Kommunalwahl keine Spur.
DH |