Eiligst machte OB Schaidinger eine
Kehrtwendung in Richtung der Kritiker am Projekt der Bewerbung
'Kulturhauptstadt 2010'.
Noch im Sommer anlässlich der 3sat-Untersuchung sprachen sich 'Lindinger
+ Schmid' mehr oder weniger gegen eine Bewerbung Regensburgs aus und
fanden, dass hier jeder Euro zum Fenster rausgeworfen sei.
Karlheinz Schmid und Gabriele Lindinger
(Foto: Peter Lang - tz-tv.de)
Nun steigen sie mit drei anderen
qualifizierten Fachleuten in das 2010-Boot, das kurz vor dem Kentern
ist. OB Schaidinger entschloss sich zum Kotau: "... ich brauche
Sie". Dieser Unterwerfung konnten sich auch 'Lindinger + Schmid'
nicht entziehen, zumal sie Bürger der Stadt sind. Auch die Kritik
von Dr. Schnetz, wie 3sat dazu käme, ausgerechnet Leute zu befragen,
die eine gewisse Zeit im Monat in Berlin verbrächten - muss
vergessen werden.
Das neue Team - es ist die dritte Projektleitung - hat alle
Verfügungsgewalt, wird selbst die Pressearbeit übernehmen - wie
galant der OB sich vor Frau Stickel stellte: 'Sie werde im
Rathaus gebraucht'.
Verbesserung der Innen- und Außenwirkung der Stadt sei nun notwendig
- welch Einsicht.
Als am 10.10.04 beim Theaterfrühschoppen anhand der Reaktion der
Bevölkerung bei der Informationsveranstaltung im Andreasstadel
festgestellt wurde, dass diese nun eben nicht hinter der Bewerbung
Regensburgs stehe, meinte Herr Schaidinger, die Bevölkerung Graz's
habe sich doch auch erst acht Tage vor den Aktionen zur
Kulturhauptstadt 2003 bequemt, die Sache ernst zu nehmen.
So muss vor allem die Innenwirkung,
d.h. die Aufklärung der Bevölkerung intensiviert werden.
Das eben hätte längst geschehen müssen. Jetzt, wo in der Winterzeit
kaum jemand vor die Tür geht, sollen jeden Donnerstag Aktionen im
2010-Büro stattfinden, um die Regensburger einzubinden.
Wer weiß, wie kritisch die Hiesigen mit Fremden umgehen, kann sich
ein Bild machen, wie mühsam es sein wird, bis Ende Januar zu
überzeugen, so dass auch Berlin und Brüssel erkennen, die
Bevölkerung will 2010 die Kulturhauptstadt werden.
Es brennt an allen Ecken, die Stadt ist bereit, über ihren Schatten
zu springen und das Ruder einem erfahrenen Team in die Hand zu
geben. Ob ein sicherer Hafen, unter die 2 - 4 letzten Bewerber zu
kommen, die nach Brüssel gemeldet werden, noch erreicht werden kann,
oder das Schiff 'Regensburg 2010' doch auf Grund läuft, ist nicht
vorherzusagen, zumal nur noch 3 Monate - abzüglich der ganz 'staden
Zeit' vom 20. Dezember bis 10. Januar - bis zur Entscheidung
in Berlin bleibt, wer aus deutscher Sicht bei der EU-Auswahl dabei
ist.
DH |