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			Christine Enghaus       | 
            
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                 Friedrich Hebbel | 
            
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             Die legendäre 
			Hilde Krahl als 'Klara'  | 
           
          
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						Neben Richard Wagner und Giuseppe 
						Verdi wurden im Jahr 1813 auch drei Dramatiker des 
			deutschsprachigen Raums 
						geboren: 
						Grabbe, Hebbel und Büchner – sie vertraten nach der 
						Romantik in der deutschen Literatur, den poetischen 
						Realismus, den Bühnenrealismus und das politische Drama. 
						 
						Christian Dietrich Grabbe (1801-1837) war noch 
						beeinflusst vom 'Sturm und Drang', der Realistik und der 
						Romantik; Otto Ludwig (1813-1865) strebte einen 'poetischen 
						Realismus' an und erst Friedrich Hebbel (1813-1863) 
						zwischen Klassik und Realismus, wurde der große 
						Analytiker der Wirklichkeit, der unerbittliche Problem-Dramatiker 
						des 19. Jahrhunderts. 
						Georg Büchner (1813-1837) war der politisch, 
						gesellschaftskritischen Dramatik zugewandt. 
						 
						Am 10. März 1842 begann Hebbel mit der Arbeit an seinem Schauspiel 
						'Maria Magdalena', das er  
			am 4. Dezember des gleichen 
						Jahres in Paris abschloss. Unmittelaber danach verfasste 
						er zu  
			diesem Werk ein Vorwort, das mit der ’Maria 
						Magdalena’ im Herbst 1844 erschien. 
						 
			Entstanden ist das bürgerliche Trauerspiel eigentlich in 
			Großbritannien - dies geht zurück bis in das Elisabethanische 
			Theater als 'domestic tragey', hier werden Stoffe aus dem adligen 
			und bürgerlichen Alltagslebens tragisch behandelt: postiver Hinweis 
			auf die Tugenden, die dem Kanon des frühkapitalistischen 
			protestantischen Bürgertums entsprechen: 
			Fleiß, Ehrlichkeit, Anständigkeit, Gottesfurcht, Nächstenliebe - so 
			wie Hebbel die Figur des 'Meister Anton' in 'Maria Magdalena' anlegt. 
						 
						Hebbel meinte jedoch, im Lauf der Entwicklung sei das bürgerliche Trauerspiel in 
						Misskredit geraten, weil es nicht aus seinem inneren, 
						seiner schroffen Geschlossenheit alle Dialektik 
						unfähiger Individuen in einem beschränkten Kreis in 
						schrecklicher Gebundenheit des Lebens in der 
						Einseitigkeit sich Gegenüberstehender aufgebaut sei, 
						sondern beladen sei mit allerlei Äußerlichkeiten z.B. 
						aus dem Mangel an Geld bei Überfluss an Hunger, vor 
						allem aber aus dem Zusammenstoßen des dritten Standes 
						mit dem zweiten und mit dem ersten in Liebesaffairen wie 'Emilia Galotti' oder 'Kabale und Liebe' und somit "zusammen 
						geflickt" sei. Außerdem gehe aus diesem nur Trauriges, 
						aber nichts Tragisches hervor 
						 
						Seine 'Maria Magdalena' aber sei aus eigenen 
						spezifischen Momenten der bürgerlichen Welt heraus mit 
						den einfachsten Mitteln geschaffen und eben 
						nicht aus dem Zusammenstoß der bürgerlichen Welt mit 
						höheren Ständen. 
						Beeinflusst ist das Werk vor allem aus den im 19. 
						Jahrhundert verbreiteten Regeln und  
			Auffassungen einer 
						patriarchalischen Welt und deren Unfähigkeit, sich in 
						verwickelten Lagen zu helfen mit dem Untertitel: 
			
	"Durch Dulden tun: Idee des Weibes". 
						 
						Grundsätzlich war Hebbel der Auffassung, die Poesie sei 
						nicht wie bisher angenommen:  
			Spiegel des Jahrhunderts und Bewegung der Menschheit im 
						Allgemeinen,  
						sondern sie solle:  
						Spiegel des Tags, ja der Stunde werden. 
						 
						Das Drama böte hier am allerwenigsten, da es nur 
						Amusement sei und die Zuschauer am nächsten Tag ohne 
						Rührung und Betroffenheit durch die Vorstellung des 
						Vorabends am nächsten tag wieder ihren normalen Arbeiten 
						nachgingen, kein Nachlang das Denken und fühlen derer, 
						die dabei waren beherrsche. 
						 
						Sehr deutlich geht Hebbel mit den Virtuosen der 
						damaligen Zeit ins Gericht - zu denen auch Emil Devrient, 
						von Bruder Eduard deswegen heftig kritisiert , dagegen 
						von von Lüttichau als Intendanten der Dresdener Hofoper 
						als Kassenfüller gepriesen - zählte, die nur durch ihren 
						Vortrag der Werke  
			die größtmögliche Wirkung erzielten. 
						Die Parallelität zur Opera seria auch noch des 
						ausgehenden 18. Jahrhunderts mit dem Canon an 
						bühnenwirksamen Bewegungen und Gesten, mit denen die 
						Abläufe des Werkes befrachtet  wurden, um der 
						Virtuosität der SängerInnenn den Rahmen zu bieten, ist 
						überdeutlich. 
						 
						So habe nach Meinung eines Schauspielers  der 'Poet' dem 
						'Künstler' nur ein Scenarium zu liefern, "welches dann 
						durch diesen extemporierend auszuführen sei.“ 
						 
						Diese Einstellung ähnelt sehr der heuten Auffassung von 
						'Spielleitern', wonach jedwedes Werk als 'Steinbruch' 
						für deren Inszenierungskunststückchen – auch mit dem 
						Begriff Regietheater kaschiert – verwendet werden soll. 
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            Hebbel 
						bemühte sich lange Zeit um eine Aufführung seiner am 4. 
						Dezember 1843 fertiggestellten 'Maria Magdalena' - das 
						Hoftheater in Berlin lehnte ab, Klara werde als 
						Schwangere gezeigt. Wie  
			sehr sich dieses 'Manko' einer 
						sich 'in anderen Umständen' befindlichen Frau bereits 
						innerhalb von  
			30 Jahren änderte, zeigt die Uraufführung 
						der Walküre 1876 in Bayreuth als Brünnhildes Text: "Den 
						hehrsten Helden der Welt, trägst du o Weib im 
						schirmenden Schoß" keinen Anstoß mehr erregte. 
						1846 nahm Königsberg das Stück an, ließ aber Hebbel's 
						Maria eine Farce unmittelbar folgen, um  
			das Publikum 
						nicht mit einem Problemstück in die Nacht zu entlassen. 
						Im Oktober 1846 folgte Leipzig - ohne humorigen 
						Appendix, das Publikum verließ das Theater in heller 
						Verzweiflung als der Vorhang gefallen war. - und erst 
						1848 nahm 'die Burg' das bürgerliche Trauerspiel auf den 
						Spielplan. 
						Christine Enghof wurde 26. Mai 1846 Hebbels Gattin. Sie 
						war eine der gefeiertsten  
			Schauspielerinnen des 
						Jahrhunderts.  
						Als 7-Jährige tanzte sie im Kinderballett des 
						Hoftheaters ihrer Heimatstadt Braunschweig, bereits  
			als 
						20-Jährige spielte sie die 'Jungfrau von Orleans' in 
						Bremen und ging mit 23 Jahren über  
			Hamburg mit einem 
						lebenslangen Vertrag und einer Gage von 5000 Gulden 
						jährlich an 'die Burg' nach Wien.  
						1848 spielte Christine Enghof-Hebbel am Burgtheater 'die 
						Klara'.  
			Von da ab wurde 'Maria Magdalena' zu Hebbels 
						meistgespieltem Werk. 
						 
						1938 - Käthe Gold: 'Klara', Bernhard Minetti: 
						'Leonhard', Regie Jürgen Fehling. 
						1949 - Joana Maria Gorwin 'Klara' unter Fehling, 
						1966 - in der Regie von Fritz Kortner, der 
						'Tischlermeister Anton' durch Carl Raddatz 
			und  
			2007 - Manfred Zapatka als Meister Anton am Hamburger Schauspielhaus 
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			 Theater Regensburg  19.01.2007 
						 
						'Maria Magdalena' 
 
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            Die 
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            Inszenierung | 
            
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            Petra Wüllenweber | 
            
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            | 
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            Bühne | 
            
              | 
            
            Frank Lichtenberg | 
            
              | 
           
          
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              | 
            
            Kostüme | 
            
              | 
            
            Susanne Ellinghaus | 
            
              | 
           
          
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              | 
            
            Licht | 
            
              | 
            
            Martin Stevens | 
            
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            | 
              | 
            
            Dramaturgie | 
            
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            Friederike Bernau | 
            
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			Die Personen 
                        und ihre Darsteller, der am 19.01. 2007 besuchten 
                        Vorstellung 
                      gemäß Besetzungszettel als Beilage zum Programmheft
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            Meister Anton, ein Tischler | 
            
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            Florian Münzer | 
            
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              | 
            
            Seine Frau | 
            
              | 
            
            Martina Mann | 
            
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            Klara, seine Tochter | 
            
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            Anna Dörnte | 
            
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              | 
            
            Karl, sein Sohn | 
            
              | 
            
            Stefan Bräuler | 
            
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            Leonhard | 
            
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            Valentin Stroh | 
            
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            Ein Sekretär | 
            
              | 
            
            Steffen Casimir Roczek | 
            
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            Wolfram, ein Kaufmann | 
            
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            Michael Heuberger | 
            
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            Adam, Gerichtsdiener | 
            
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            Hubert Schedlbauer | 
            
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						Auszüge aus der Internetseite www.Theaterregensburg.de 
						 
						Valentin Stroh ist seit Beginn der Spielzeit 
						2003/2004 am Regensburger Theater engagiert.  
						Wichtige Rollen in Regensburg waren u.a. in  
						- Hamlet  
						- Schweig, Bub! (Bub)  
						- Popcorn (Wayne)  
						- Peer Gynt (Peer Gynt)  
						- Loriots bürgerliches Welttheater  
						- Bungee jumping (Roland)  
						- Amadeus (Mozart)  
						- Robinson & Crusoe (1. Mann)  
						- Don Camillo und Peppone (Mariolino)  
						 
						In dieser Spielzeit wird Valentin Stroh u.a. zu sehen 
						sein in  
						- Alpenglühen (Der Junge)  
						- Robinson & Crusoe (1. Mann)  
						- Maria Magdalena (Leonhard)  
						 
						Steffen Casimir Roczek beginnt mit der Spielzeit 
						2006/2007 sein Engagement in Regensburg.  
						Er wird u.a. zu sehen sein in  
						- Die Goldberg-Variationen (Masch)  
						- Maria Magdalena (Sekretär)  
						- Kleiner Mann, was nun? (Pinneberg)  
						 
						Florian Münzer kommt mit Beginn der Spielzeit 
						2006/2007 neu in das Regensburger Ensemble.  
						Er wird in dieser Spielzeit u.a. zu sehen sein in  
						- Alpenglühen (Der Blinde)  
						- Maria Magdalena (Meister Anton)  
						 
						Seit dieser Spielzeit ist Martina Mann in 
						Regensburg engagiert.  
						Sie wird u.a. zu sehen sein in  
						- Die Physiker (Oberschwester Marta Boll)  
						- Die Goldberg-Variationen (Mrs. Mopp)  
						- Maria Magdalena (Frau von Meister Anton)  
						- Kleiner Mann, was nun?  
						 
						In dieser Spielzeit ist Anna Dörnte u.a. zu sehen 
						in  
						- Die Physiker (Krankenschwester Monika Stettler)  
						- Die Kuh Rosmarie  
						- Die Goldberg-Variationen (Ernestina van Veen)  
						- Der Weibsteufel (Das Weib)  
						 
						Wichtige Rollen in Regensburg waren u.a. in 
						-  Peer Gynt (Solvejg)  
						-  Mutter Courage (Kattrin) 
						-  Das Dschungelbuch (Mogli)  
						-  Der Weibsteufel (Das Weib)  
						-  Die bitteren Tränen der Petra von Kant (Karin)  
						-  Die Kuh Rosmarie  
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			Umschrift der TVA-Sendung vom 
			18.1.2007 
			 
			Sprecher  
			Maria Magdalena 
			'Petra Wüllenberger inszeniert 
			
			Hebbels Trauerspiel im Velodrom' 
			 
			Er litt an Hunger und Armut. Als Student ging er sogar zu Fuß von 
			München nach Hamburg. Liest man die Tagebücher von Friedrich Hebbel, 
			so gewinnt man Einblick in ein düsteres und harte Leben. 
			Im Jahre 1842 erhielt der dänische Staatsbürger vom König ein 
			Reisestipendium. In dieser Zeit entsteht das Trauerspiel 'Maria 
			Magdalena'. 
			 
			Mit diesem Stück legte Hebbel den Grundstein zu einem ganz neuen, 
			bis jetzt noch nicht dagewesenen Drama. 
			 
			Sprecher  
			Ein weißes Kleid, es erinnert an Unschuld und Leichtigkeit, doch der 
			Schein trügt. In Hebbels Drama dreht sich alles um Schuld, Krankheit 
			und Katastrophe. 
			Es geht um die Tragik von Menschen, die versuchen die Grenzen ihrer 
			Denksystem zu überwinden. 
			 
			(Im Untertitel: Regisseurin Petra Wüllenberger)  
			O-Ton 
			Ja es geht halt dadrum, dass Menschen in ihren Mustern gefangen sind 
			und (em), dass sie versuchen, mit ihrem Muster zu entsprechen oder 
			dem, was andere von ihnen erwarten und (em) das spiegelt sich da 
			ganz gut drin. 
			 
			Sprecher  
			Im Mittelpunkt steht die junge Frau Klara. 
			Sie erwartet von Leonhard ein Kind, er verlässt sie, als er erfährt, 
			dass Klara keine große Mitgift mehr zu erwarten hat.
			
			Klara hat eine 
			namenlose Angst vor dem Gerede der Leute, aber vor allem vor der 
			Verdammung des Vaters, denn in dieser Zeit wäre es eine große 
			Schande, ein uneheliches Kind zu bekommen. 
			Der Titel 'Maria Magdalena erinnert an die Büßerin aus der Bibel. 
			Ist das ein 
			
			versteckter Hinweis auf Klara oder ein Ablenkungsmanöver. 
			 
			O-Ton Wüllenweber 
			Dem Hebbel selber ging's garnicht um was Religiöses (em) es, es war 
			wirklich nur ein Marketingtrick im Endeeffekt, weil es zum damaligen 
			Zeitpunkt unmöglich war, dass eine Hauptrolle (em), die unehelich 
			schwanger ist (em) im Mittelpunkt steht und deswegen hat man sich 
			dieses Tricks bewendet - dass es dann doch möglich ist, aber es wäre 
			falsch, zu sagen, er hat es religiös ausgerichtet. 
			 
			Sprecher 
			Meiser Anton hat die Werte der damaligen Zeit perfekt verinnerlicht. 
			er personifiziert die starrsinnige Gerechtigkeit,  die das 
			Kleinbürgertum an den Tag legt. 
			Seine Familie fällt seinem Starrsinn zum Opfer. 
			Das sozial kritische Thema übt seit jeher eine große Faszination auf 
			Regisseure aus. 
			 
			O-Ton Wüllenweber 
			Ja, die hat damit zu tun, dass - obwohl es ein Klassiker ist - dass 
			es sehr aktuell ist, es gibt Themen, die da drin sind, die uns heute 
			genauso beschäftigen und es ist gleichzeitg mit 'ner Sprache, die da 
			drin ist, die sehr spannend ist und sehr, sehr guter Figurenführung 
			hat man nun auch als Regisseurin Lust, sich in dieser Arbeit da 
			reinzubegeben. 
			 
			Sprecher 
			Maria Magdalena feiert am 19. Januar um 19.30 Uhr Premiere im 
			Velodrom. 
			Achten Sie mal darauf, ob Ihnen am Ende des Stückes nicht 
			dieselben Worte auf den Lippen liegen wie dem Hauptdarsteller "ich 
			verstehe die Welt nicht mehr!" 
			
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            Grandiose Fehlbesetzungen  | 
            
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            Gerade die letzten 
			Worte des Tischlermeisters Anton dokumentieren das Seelenlose dieser 
			Produktion. 
			"Ich verstehe die Welt nicht mehr" – wie er das sagt, ohne das 
			Unverständnis in der Stimme, ohne Entsetzen über die tote Tochter 
			oder den das Elternhaus, den Vater fliehenden Sohn – da versteht der 
			Zuschauer 
			die Welt nicht mehr. 
			Der fragt sich, was hat Petra Wüllenweber - (TVA behauptet, 
			die Dame heiße Wüllenberger. Bei einem TV-Bericht aus dem 
			renommierten Esser/Oschmann-Konzern 
			sollte wenigstens der Name stimmen) - als 
			Regisseurin da veranstaltet.  
			In ihrer Arroganz als Regisseurin streicht sie den Text zusammen auf einen Bruchteil des 
			Gesamtwerkes, verfälscht sie die Figuren - warum und mit welchem 
			Recht - füllt die Produktion auf mit 'stummer Jule', ergänzt mit Musik- und 
			Lichtspielereien und klammert sich an ein 'an den Haaren' 
			herbeigezogenes Bühnenbild. 
			 
			Durch das Zusammenfassen auf die wüllenweber'sche einaktige Fassung 
			ist beispielsweise vor der Beerdigung auch nach der Beerdigung der 
			Mutter - obwohl die Entwicklung des Stücks etwas anderes vorgibt. 
			 
			Das Unverständnis im Publikum wird 
			durch die Kostüme von Susanne Ellinghaus noch verstärkt, die 
			auch in ihrer Einheitlichkeit für alle Szenen herhalten müssen, ob nun 
			in denen am Sonntag oder 
			was dann in der Woche am Donnerstag spielt. Das erinnert stark an 
			die uniforme Kostümierung der 'Zachanassian' und der 'Elisabeth 
			1' in den Produktionen des Herrn Oberspielleiters. 
			
            
			 
			
            Unruhe im zu ¾ gefüllten Velodrom - unter 
			ihnen Johannes Schaidinger nebst Gattin und der Herr Theaterdirektor 
			mit Frau Gemahlin im Geleit - 
			unmotiviertes Gelächter, Rumgerutsche pubertierender Gören – 
			kein Zeichen von Spannung oder Verständnis für das Geschehen auf der 
			Bühne. 
			 
			Es ist unstatthaft, ein Stück mit dem Elend der Frau im 19. 
			Jahrhundert mittels Oberflächlichkeiten herauszulösen, um gemäß dem 
			Motto: da 'hab’ ich etwas Eigenes' auf die Bühne zu bringen.  
			Bild, Kostüme und Sprache der Darsteller vermitteln nur den Eindruck 
			eines auswendig heruntergesagten Textes. 
			Das Gejohle am Ende des Abends dokumentierte 
			Einreichkarten und "wir spielen für uns Kollegen". 
			 
			Martina Mann – eher die Schwester der 'Klara', denn die Mutter 
			- hat nichts von einer im Ehejoch gequälten Kreatur, im 
			Hochzeitskleid schreitet sie über den Text hinaus an jenem 
			Sonntag auf den auf sie zukommenden Tod zu. Nichts ist zu spüren von 
			einer Tischlermeistersgattin, die Rücksicht nehmen muss auf den 
			Ehemann, der mit seinen Vorstellungen von rechtem Leben, angeblich 
			das Haus tyrannisiert und die dann als Tote, ohne das Oberteil 
			des Kleides füllend, brautmäßig 
			gewandet, als 'weiße Dame' durch die Szenen geistert.  
			Eine Fehlbesetzung – gemessen am Alter der Tochter und des Sohnes 
			wie auch des Ehemannes und Vaters, von dem die Kinder stammen 
			sollen, die Rolle wäre hier mit Frau Dubiel als Mutter besser 
			besetzt. Diese hätte dann auch die Möglichkeit gehabt, mal andere Farben 
			zu zeigen als die der 'Tödin', der 'Courage' oder des 'Fräulein von Zahnt' 
			– oder auch der 'Frau Marte',  durch die Szenen zu 
			stöckeln. Nein, es musste Frau Mann sein, die mit ihrer Darstellung 
			der Mutter völlig daneben lag. 
			Nun, der Herr Theaterdirektor versteht ja so viel vom Theater. 
			 
			'Meister Anton' von Florian Münzer – aus dem Reservoir des 
			Theaters Ingolstadt – ein gemütlicher, freundlicher Väterspieler, 
			ohne dass er die auf Prinzipien beruhende Herrschsucht aufzeigen 
			könnte. In seinem 'Sonntags-Nachmittags-vor-der-Tür-steh'-Anzug' 
			macht er den Eindruck eines zu Geld gekommenen Fenster- und 
			Türen-Großherstellers à la Schörghuber – 
            nicht aber den eines 
			kleinen Schreinermeisters vom Land, der Angst vor dem Gerede der 
			Leute hat. 
			Nie und nimmer nimmt man ihm gerade das ab, wenn er auch mal 
			poltert. 
			Und dann – sichtbar vor allem Volk zur Schau gestellt, die 
			Nistkästen für Meisen und Stare oder sonstiges Gevögel – davon lebt 
			die Familie angeblich und dann er, der Meister in dem 
			’kauf-was-Gutes-kauf-bei-Hirmer-Anzug’ – "never, never"! 
			 
			Voller Saft und Kraft – wie immer, ob als 'Bote' in der 'Orestie' oder 
			als 'Ruprecht', damit wohl aber auch schon am Ende seiner 
			Entwicklung – Stefan Bräuler, der Bruder 'Karl'. 
			Dieser Typ klaut keinen Schmuck, kracht sich lieber in Kneipen, haut den 
			Stechbeitel in die Hobelbank, nuckelt an der Schnapspulle, die 
			völlig unmotiviert plötzlich griffbereit in einem der Bodenkästen 
			steht, steigt auf Tische und Bänke und jubelt seine Entscheidung, 
			zur See zu gehen hinaus in den Zuschauerraum– wohl spürend, dass er 
			sich selber Mut anbrüllen muss, die Entscheidung den Vater wissen zu 
			lassen. Man wartet darauf, dass er die geschnürte Weste als Symbol 
			der bürgerlichen Enge ablegt und er tut es. 
			 
			Daneben ist auch die Darstellung des 'Leonhard' von Valentin 
			Stroh – ihm kann man nur zurufen: ’Schweig Bub’, denn auf dem 
			Stand der Entwicklung ist er stehengeblieben. 
			Hebbel gibt den Schuft, den Schurken vor, der einen Mitbewerber um 
			den Kassierer-Job betrunken macht, der Klara fallen lässt, da nicht 
			genug Mitgift rüberkommt, sich mit der Buckligen des 
			Bürgermeisters einlässt – dass ausgerechnet der 'Klara' schwängert, ist 
			nicht nachzuvollziehen. Ein Jüngling so wie er, "versteht am Besten ein tiefbetrübtes Mutterherz zu trösten."  
			Nie im Leben ist Valentin Stroh im Stande, das zu vermitteln, was 
			Hebbel der Rolle mitgibt, da kann er noch so martialisch den Text 
			sprechen und seine Stimme dunkel verfärbt erheben – er ist kein 
			'Leonhard'.  
			Aber was ist auch Klara eingefallen, was ist denn an diesem 
			'Leonhard' dran – da kommt der 'Sekretär Friedrich' von der 
			Akademie zurück und sie schmeißt sich in einer Anwandlung von was 
			auch immer dem Typ 'Leonhard' in die Arme, der vom Autor 
			her ein Schubiak sein soll. 
			 
			Dieser rivalisierende 'Sekretär Friedrich' von Steffen Casimir 
			Roscek – er ist einfach wonnig – nimmt den Kampf mit Leonhard auf, warum – 
			der Autor gibt es vor – schießt sich wegen der Ehre – ist sie was 
			zum Essen ? – mit dem anderen, kommt mit einem roten Irgendwas in 
			der Hand zurück auf die Bühne, behauptet, den andern 'gekilled' zu 
			haben, hält sich das rote Schnupftuch in die Herzgegend, behauptet 
			weiter, auch getroffen zu sein und geht jugendlich beschwingt ab.
			 
			Kein Taumeln, keine Schwäche wegen des erlittenen Blutverlustes – 
			nichts.  
			Was soll das? Wenn die Frau Regisseurin abstrahieren will, 
			dann soll sie wenigstens das rote Tüchel weglassen. 
			 
			Und dann die 'Klara'! 
			Ist Anna Dörnte 'Johanna', ist sie 'Elektra', ist sie 'Lysistrata' 
			– heldenhaft stiefelt sie aus auf ihrem hochgeschnürten Schuhzeug – 
			wie sie heute so sind, die sich authentisch auf der Bühne gebenden 
			Jung-Schauspielerinnen. 
			Sie soll nicht sie sein, sondern 'Klara'. 
			Aber es war schon bei der Einführungsmatinee klar, dass Frau Dörnte 
			nicht in der Lage sein würde, das Elend dieser Figur in diesem 
			Hebbel’schen Meister-Anton-Haushalt des 19. Jahrhunderts darstellen 
			zu können. Auch wenn sie sich gegen die Kulissenwand schmeißt oder 
			herumspringt, um eine Fehlgeburt auszulösen - sie bleibt sachlich, 
			unbeseelt, rührt nicht, das Publikum wird unruhig, sie kann die Problematik 
			der damaligen Zeit nicht vermitteln. Erst in der Szene mit Leonhard 
			"heirate mich" 
			kommt etwas von Mitgefühl beim Zuschauer auf. 
			Völlig unverständlich sind ihre Kraxeleien an der Kletterwand in der 
			Schreinerei, die Bühnenbildner Frank Lichtenberg da 
			hingestellt hat. Sollen das Lichtschächte sein, durch die 'Klara' 
			versucht, aus dem Kellergeschoss der Schreinerei und aus den Tiefen 
			des Familien-Elends zu entfliehen? 
			'Klettermaxe' hätte seine Freude daran. 
			Dass sie finally Gift nimmt – irgendeine Tinktur, die in der 
			Werkstatt rumsteht – führt zu der peinlichen Situation eines 
			’Todeskampfes’ coram publico. Was für ein R’Einfall. 
			 
			Michael Heuberger kam in einem Mantel, der wohl aus dem 
			'Biberpelz' stammte, den betuchten 'Kaufmann Wolfram' trippelnd vorgebend – er 'heubergerte' wie er es als 
			'Franz Moor' oder 
			als 'Salieri oder als 'Kalik' auch tat. 
			Hubert Schedlbauer wütete - sich unbotmäßig aufmanndelnd - 
			als 'Gerichtsdiener' herum – einzig er stimmig als dieser üble Bursche. 
			 
			Fazit: 
			Um alles noch einmal oder vielleicht noch einmal an sich 
			vorüberziehen zu lassen, werden  weitere 
			Vorstellungsbesuche notwendig sein – dann kann der regionale 
			Beobachter Details aufnehmen, die aber kaum zu einer bessern 
			Beurteilung führen werden. 
			 
			Das Elend der heutigen Zeit zeigte sich beim Heimgehen in der 
			Passage zwischen 'Kneitinger' und 'Netto' – Betrunkene torkeln herum und 
			pöbeln in der Weltkulturerbe-Stadt die das Theater verlassenden 
			Gäste an. 
			Ging nicht der Herr Oberbürgermeister mit Gattin durch die 
			Kreuzgasse, so musste er die Typen bemerkt und sich vielleicht 
			gedacht haben: ’Ich kann den Leuten die Gasse nicht verbieten’ – ob 
			er wohl weiß, woher dieses Zitat stammt?  
			 
			Kultur ist in dieser Stadt doch Chefsache. 
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			Als Premieren-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Karten aus 
			dem freien Verkauf gebe ich hier meine subjektive Meinung zu den 
			gehörten und gesehenen Theatervorstellungen zur Kenntnis. 
			 
			Ich 
            verstehe diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik  
			um der Kritik 
			willen,  sondern als Hinweis auf nach meiner Auffassung zu 
			Geglücktem oder Misslungenem.  Neben Sachaussagen enthält diese 
			private Homepage auch Überspitztes und Satire.  Für diese nehme 
			ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5 Grundgesetz in Anspruch. In 
			die Texte baue ich gelegentlich Fehler ein, um Kommentare 
			herauszufordern. Dieter Hansing 
			 
			
			
			
			
			 
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