... 1910 - der Tag der ersten Erteilung einer Erlaubnis für
Luftfahrer in Deutschland.
Es musste auch ein Regelwerk für die in der Entwicklung stehende
Luftfahrt in Preußen sein, nachdem die erste Fahrerlaubnis für
Kraftfahrzeuge schon am 1. August 1888 für Carl Benz erteilt wurde.
August Euler erhielt diese Luftfahrererlaubnis, nachdem er eine damals
bereits international vorgeschriebene Pilotenprüfung absolviert hatte.
Er war einer der Pioniere der deutschen Luftfahrt. Schon 1908 hatte er
die Berechtigung erhalten, einen französischen Doppeldecker in
Deutschland zu fliegen - um das aktiv umsetzen zu können, gründete er
auf einem Truppenübungsplatz bei Darmstadt den ersten Flugplatz in
Deutschland - heute 'August-Euler-Flugplatz' - in Griesheim.

August Euler initierte auf 'seinem' Flugplatz eine Flugschule und baute
Werkstätten und Konstruktionshallen, um seine eigenen Flugzeug-Entwürfe
in Realität umsetzen zu können.
Von 1911 an entstanden dort und auf dem von ihm angelegten Flugplatz in
Frankfurt-Niederrad Flugzeuge für den militärischen Einsatz im Ersten
Weltkrieg.
Es waren in den meisten Fällen Nachbauten von Entwürfen aus Frankreich
und Holland.
Eigene Flugzeug-Konzepte konnte er nur für bis zu Versuchsmodellen
führen, denn nach den Ersten Weltkrieg war es Deutschland verboten, eine
Luftwaffe mit eigenen Flugzeugen zu betreiben.
Im Anschluss an die Zeit als Konstrukteur entwickelte August Euler als
Staatssekretär im Reichsluftamt, dem Vorläufer des heutigen
Bundesministeriums für Verkehr, die erste Luftverkehrsordnung für
Deutschland, um einen geregelten Luftverkehr zu gewährleisten.
Sie wirkte sich bereits auf die erste kommerzielle Strecke - eine
Luftpostverbindung von Frankfurt am Main nach Darmstadt - aus.
Vierzig Jahre nach seinem Übergang in den Ruhestand und fünf Jahre nach
seinem Tod gab die Bundespost 1962 eine Sondermarke für die Luftpost
heraus.

Um August Euler zu ehren, ist ein 'Euler Flugzeug' vor einem
4-Engine-Jet zu sehen.
|
|