... am 01. Mai 1786
uraufgeführt
Fast alle Figuren sind in den Vorlagen von Beaumarchais
enthalten und wurden schon von Paisiello verarbeitet, aber von da Ponte
und Mozart detailliert fortgeführt.
Dass es sich bei dem Stück um eine Tagesangelegenheit des 18.
Jahrhunderts handelt, wird
von Regisseuren, die zur Freude der ehemaligen Präsidentin des Richard-Wagner-Verbandes-International 'modische Inszenierungen' auf die
Bühne bringen, in den meisten Fällen nicht beachtet.
Figaro und Susanne wollen heiraten und zwar an einem Tag im Jahre 1786 -
Susanne probiert den Brautkranz, Figaro stellt das Bett in die richtige
Position, so dass er schnell beim Grafen und seine junge Frau gleich im
Zimmer der Gräfin sein kann.
Vom Grafen wird es eher so gesehen, dass seine Kontaktaufnahme zu
Susanna schneller möglich sein könnte - denn es bahnt sich ein Ehebruch
an.
War des Grafen Almaviva stürmischer Eingang in das Geschehen über die Abwehr der
Vorhaben von Dr. Bartolo, Rosina, das Mündel, für sich zu gewinnen, doch
nur eine Sache, die gerade einmal einige, wenige Monate, vergangen sind.
Er heiratete Rosina, sie wurde zur Gräfin Almaviva, Figaro, der
Allrounder für den Grafen, Susanna als Zofe für die Gräfin engagiert.
Eine solch überfallartige Inbesitznahme Graf / Rosina und Figaro /
Susanna birgt die Gefahr einer schnellen Entfremdung, denn man kennt
sich kaum und so sieht der Graf sehr bald sein Opfer in Susanna - die
angesetzte Hochzeit Susanna / Figaro wird durch die Verzögerungstaktik
des Grafen immer wieder hinausgeschoben. Es steht ihm auch noch das
Recht der ersten Nacht zu, hat angeblich darauf verzichtet, aber sollte
sich die Gelegenheit ergeben, wird er sie nutzen?
Die Gräfin ist verletzt, da der Graf sich so schnell von ihr abwendet.
Ihr Blick, ihr Flirt mit dem Pagen hat dann auch Folgen - außerhalb
Mozarts Oper wird sie ein Kind von Cherubin bekommen.
Hier ist das Auseinanderleben vorgezeichnet - kaum zusammen, streben
Graf und Gräfin voneinander, in verschiedene Richtungen - kaum hat er von
Susanna gelassen, schon strebt er zu Barberina.
Am Abend im Park wird er von Gräfin und Susanna vorgeführt, man versucht
noch einmal, zu glätten und zu kitten, der Graf sieht zwar ein, bei
seiner Eifersucht überzogen zu haben, doch am Ende werden Scherben am
Boden liegen.
Barberina und der Graf, die Gräfin und Cherubin - Liebespaare mit
Folgen.
Nur Figaro und Susanna ein Ehepaar mit Zukunft?
Kritik_'Die_Hochzeit_des_Figaro'_-_Theater_Regensburg
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