... am 04. Februar 1914 geboren
Er betätigte sich als Buchhändler wie sein Vater,
nachdem er wegen schlechter Leistungen durch den
Direktor Joseph Gebhard Himmler von der Schule verwiesen
wurde. Erinnerungen daran, dass der Vater von Heinrich
Himmler, ihn aus dem Schulbetrieb ausschloss, wurden in
der Erzählung 'Vater eines Mörders' verarbeitet.
Während Vater Andersch sich der NSDAP widmete,
wurde der Sohn 1930 - nach dem Tod des Vaters - Mitglied
im kommunistischen Jugendverband.
1933 erfolgte die Verhaftung durch die Nazis, bis April
wurde er im KZ Dachau gefangen gehalten.
Seit 1937 begann er ernsthaft sich mit dem Schreiben zu
beschäftigen, konnte sich aber der Tätigkeit nicht für
einen längeren Zeitraum widmen, da man ihn 1940 zum
Kriegsdienst nach Frankreich einzog. Nach einer
Unterbrechung - er wurde aus der Wehrmacht entlassen,
weil er mit einer Halbjüdin verheiratet war - musste er
dann wieder an die Front, diesmal nach Italien.
Er desertierte dort zu den Amerikanern, wurde in den USA
interniert und kehrte 1945 nach Deutschland zurück.
Die Zeit über die Desertion bis zum Jahr 1945
verarbeitete er 1950 in einer sehr kritisierten
autobiographischen Erzählung 'Kirschen der Freiheit'.
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Erich Kästner verpflichtete ihn 1946/47 als Assistent
für die 'Neue Zeitung', einem Organ der Amerikaner zur
Umerziehung und Demokratisierung vornehmlich
Deutschlands.
Danach war er Mitherausgeber der Wochenschrift 'Der
Ruf'.
Seit der Währungsreform bis 1958 arbeitete er als
Redakteur des SWR und des HR.
Er organisierte 1947 'contra legem' ein Treffen von
Schriftstellern und Kritikern, die erste Zusammenkunft
der Gruppe 47.
1957 erschien sein Roman 'Sansibar oder der letzte
Grund', der zwei Mal verfilmt wurde. 1961 von Rainer
Wolffhardt und 1987 von Bernhard Wicki.
Von der Schweiz aus, seinem Wohnsitz nach 1959, pflegte
er Kontakt zu den meisten bekannten Schriftstellern des
deutschen Sprachraumes wie u.a. Ingeborg Bachmann,
Heinrich Böll, Hans Magnus Enzensberger, Günter Grass,
Martin Walser, Peter Weiss.
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