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.... am 05. Dezember 1757
Der erste Schlesische Krieg dauerte von 1740 bis 1742, der Zweite
Schlesische Krieg war in den Jahren 1744–1745 und der Dritte Schlesische
Krieg - der Siebenjährige Krieg - begann 1756 und dauerte bis 1763.
Während letzterem traten 1757 erst Frankreich, dann Russland auf
österreichischer Seite in diesen Krieg ein.
Friedrich II. wollte mit einem Einfall in Böhmen den Krieg entscheiden,
zumal er gerade mehrfach verloren hatte und sich mehr zur Wehr setzen
musste, als dass er Boden gewinnen konnte. Völlig überraschend erzielte
er in der Schlacht von Roßbach am 5. November 1757 einen überragenden
Sieg über die Franzosen.
Danach war in der Schlacht von Breslau am 22. November 1757 Friedrichs
Schwager, Fürst August Wilhelm von Braunschweig-Bevern, vernichtend
geschlagen worden.
Friedrichs Ziel war es, sich mit den Resten dieser geschlagenen Armee zu
vereinen und durch einen gezielten Vorstoß wieder in den Besitz der
strategisch und wirtschaftlich wertvollen Provinz Schlesien,
insbesondere deren Hauptstadt Breslau als Winterlager und dann nach
Böhmen zu gelangen.
Die Schlacht bei Leuthen - nördlich von Breslau - gewann der König von
Preußen.
Nach dem nächtlichen Feuerüberfall beorderte
Friedrich II. einen Adjutanten zur Armee, um einige
Grenadierbataillone herbeizuholen. Mit geringer Begleitung eilte
der König weiter auf Lissa zu, um die Brücke, welche den Weg
nach Breslau öffnete, zu besetzen.
In Lissa wurde er wiederum mit starkem Feuer empfangen, auf
welches die Seinigen gleichfalls mit Schüssen antworteten. Mit
den Worten: "Messieurs, folgen Sie mir, ich weiß hier Bescheid!"
ritt der König mit seinen Adjutanten über eine Zugbrücke in den
Hof des herrschaftlichen Schlosses. Vor dem Portale angekommen,
stürzte eine Anzahl österreichischer Offiziere, mit Lichtern in
den, Händen, dem Könige entgegen. Erstarrt blieben sie stehen,
als Friedrich sie mit den Worten begrüßte: "Bon soir, Messieurs!
Gewiß werden Sie mich hier nicht vermuten. Kann man hier auch
noch mit unterkommen?" Die verwirrten Stabsoffiziere leuchteten
dem König die Treppe hinauf. Währenddessen fanden sich auf dem
Schlosse immer mehr preußische Offiziere ein, und jetzt erst
hörte der König, daß seine Armee auf dem Weg nach Lissa sei.
Im Dunkel der Nacht marschierten die preußischen Regimenter
schweigend durch die Winternacht. Da stimmte ein alter Grenadier
aus tiefer Brust das schöne Lied "Nun danket alle Gott" an; die
Feldmusik fiel ein, und sogleich sang die ganze Armee, mehr als
25 000 Mann, diesen Choral einstimmig bis zum Ende, der als
Choral von Leuthen in die Geschichte eingegangen ist.
http://breslau-wroclaw.de/wb/pages/sammlungen/breslau-im-bild/sammlung/die-schlacht-bei-leuthen-iii.php
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Für eine Verfilmung der Schlacht diente als Titel 'Der
Choral von Leuthen'.
Otto Gebühr war - wie üblich - Friedrich der Große, Olga Tschechowa die
Gräfin und Prinz Heinrich war mit Paul Otto - eigentlich Paul Otto
Schlesinger - besetzt, der im deutschen Film gut Beschäftigung fand,
sogar 1942 noch Leiter der Fachschaft Bühne in der Reichstheaterkammer
wurde, bis die Nazis ein Jahr später zufälligerweise herausfanden, dass
er jüdischer Abstammung war.
Am 25. November 1943 beging er mit seiner Ehefrau Charlotte Kindler
Selbstmord, um der Einlieferung in ein KZ zu entgehen.
Es spielten auch: Veit Harlan - der Regisseur des Films 'Jud Süß' -
verheiratet mit Christina Söderbaum, vom Volksmund 'Reichwasserleiche'
genannt - und der später bekannte Regisseur Wolfgang Staudte.
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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz, in Anspruch.
Dieter Hansing
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