Zur Meinungsfreiheit westlicher Gesellschaften 
zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 

 

 

Thema des Tages

Lage des Reichs


   ... am
07. April 1945
 

- Der Feind steht im Westen 15 Km vor Hildesheim und stößt nach Norden auf Hannover vor.
   
- Im Raum Bückeburg ist er weiter vorgedrungen und steht vor Minden.
   
- Südlich Verden hat er die Richtung Bremen eingeschlagen. Er will einen großen Hafen erobern.
   
- In Thüringen ist der Feind bis Erfurt gekommen und hat von Suhl und Zella-Mehlitz Besitz ergriffen, was die Rüstungsproduktion mit Mitleidenschaft zieht.
   
- Er steht westlich von Uffenheim und dringt weiter auf Dinkelsbühl vor.
   
- Im Südosten sind die Feinde bis an die Stadtgrenze herangekommen.
   
- Der Königsberger Raum fällt mehr und mehr in die Hand des Feindes, große Einbrüche sind ihm dort gelungen.
   

Die Gesamtlage ist nach Meinung des Propagandaministerium wenig erfreulich.

Zur militärischen Lage kommt noch  hinzu, dass die Bevölkerung überläuft und sich in Wien defätistisch Aufruhraktionen in den ehemals roten Bezirken abspielen, derer sich Reichsverteidigungskommissar Baldur von Schirach nicht mehr erwehren kann. Er gibt noch den Befehl „Kampf bis zum letzten Mann“ und setzt sich über die Donau ab.

Der Führer habe sich auch in diesem Falle wieder einmal nicht entschließen können, wie auch im Falle Ribbentrop und Göring, rechtzeitig einzugreifen.
 

to top


In Rahnsdorf bei Berlin kam es zur Plünderung von zwei Bäckereien, 200 Personen stürmten die Läden und brachten die Waren an sich.

Die Anführer wurden noch am Nachmittag festgenommen, vom Volksgerichtshof abgeurteilt und noch in der Nacht enthauptet.

 

to top


Goebbels stellt sich selber die Frage, wohin das alles noch führen soll.

Er bewundert den Führer, der eine Nervenkraft ohnegleichen aufwenden muss, um Haltung zu bewahren.
Die Hoffnung, dass Hitler die Situation meistern wird, will er nicht aufgeben. Es sei dem größten Feldherrn aller Zeiten noch immer gelungen, in Ruhe den richtigen Augenblick abzuwarten, um dann mit beiden Händen zuzuschlagen.
 

 

to top


Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:

Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik
um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung -
Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing