... am
10.6.1865 uraufgeführt
Für den 15. Mai war die Uraufführung eigentlich angesagt, doch am
Nachmittag wurde Malvine Schnorr krank - die GP war am 11. Mai zu aller
Zufriedenheit abgelaufen, immerhin waren 600 geladene Gäste im
Zuschauerraum.
Nun gärte es - Bülow hatte sich schon unmöglich gemacht als er den
Orchestergraben vergrößern ließ, damit weniger Zuschauer in das
Auditorium passten und dies mit:
Was macht's, ob ein paar Dutzend Schweinehunde mehr oder weniger im
Parkett sitzen' kommentierte.
War das Stück nicht doch völlig unaufführbar? Immerhin war die Hof-Oper
in Wien nach 77 Proben daran gescheitert.
Da lag es aber vor allem an der Besetzung des Tristan, ein Tenor, der
den Anforderungen an die Rolle nicht gerecht werden konnte - ein
leichter Tenor, selbst wenn er Lohengrin gesungen hatte, als Tristan.
Da meinte man vielleicht auch - wie seinerzeit an höchster Stelle in
einem süddeutschen Stadttheater - 'Der ist Tenor, der muss das können!'
- dabei sollte er unmittelbar nach lyrischen Partien und Operette wie 'Vogelhändler-Adam'
ausgerechnet den Erik singen.
Das Ehepaar Schnorr war Tristan und Isolde - man war sprachlos,
überwältigt, beeindruckt - dass ein solches Werk in der damaligen Zeit
überhaupt gegeben werden konnte, erstaunte selbst den
Dichter-Komponisten.
Übelwollende sprachen von Disharmonien, Schamlosigkeit in Bezug auf die
Darstellung eines Liebespaares in dieser unsittlichen Form auf einer
deutschen Bühne.
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Die heutige Aufführungspraxis der 'Handlung' von Richard Wagner richtet
sich nach dem Prinzip der 'modischen Inszenierung' wie sie die
Ehrenvorsitzende des RW-Vereins in Hannover liebt.
Da gibt es dann so Produktionen wie die in Braunschweig:
http://www.telezeitung-online.de/Bemerkungen_zu_'Tristan_und_Isolde'_
im_'Staatstheater_Braunschweig'.htm
oder die in Regensburg:
http://www.telezeitung-online.de/Bemerkungen_zu_'Tristan_und_Isolde'_
29.11.2014_Theater_RBG_final.htm
oder die in Landshut:
http://www.telezeitung-online.de/Thema_des_Tages_
05._Mai_2016_'Tristan_in_LA'.htm
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