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zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

Giuseppe Verdi

   

   ... am 10. Oktober 1813 geboren

Er war nur wenige Monate jünger als der Deutsche Dichter-Komponist Richard Wagner. Musikalisch trennten die beiden Welten. Aber auch die Themen, die von beiden verarbeitet wurden, unterschieden sich. Während Verdi das Leben als solches in seine Werke einbrachte, stand Wagner mehr auf Märchen und  Mythen, die ihm den Stoff zur Komposition gaben.

Brauchte Verdi immer jemanden, der ihm ein Libretto schrieb, so verfasste Richard Wagner seine Texte selber.
Zur italienischen Oper - wobei Rossini ihm in diesem Zusammenhang in den Sinn kam - meinte er:

 


Wenn dort die Verse darauf berechnet waren, durch zahlreiche Wiederholung der Phrasen und der Worte, als Unterlage unter die Opernmelodie, zu der dieser Melodie nöthigen Breite ausgedehnt zu werden, in der musikalischen Ausführung des »Tristan« gar keine Wortwiederholung mehr stattfindet, sondern im Gewebe der Worte und Verse bereits die ganze Ausdehnung der Melodie vorgezeichnet, nämlich diese Melodie dichterisch bereits konstruirt ist.

RW - Sämtliche Schriften und Dichtungen - Band 7
 

Die italienische Oper hatte in Deutschland durch die Virtuosität der Kastraten lange einen hohen Stellenwert, erst Beethoven. Lortzing, Weber schufen im Übergang vom 18. ins 19. Jahrhundert die deutsche Oper, Mozart das deutsche Singspiel.

 

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Immerhin war es Eduard Devrient - als Intendant am badischen Hoftheater in Karlsruhe tätig - meinte - Verdi als 'dem Trivialsten der trivialen Modernen'  - dort mit Wagners 'Tannhäuser' und 'Lohengrin' gegenhalten zu müssen, zumal die Herzogin Luise Marie Elisabeth von Preußen -  Tochter von Kaiser Wilhelm I., verheiratet mit Friedrich I., Großherzog von Baden, den Wunsch geäußert hatte, man möge am Hoftheater Werke von Richard Wagner aufführen.
 

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Wie würde sie sich wundern, sähe die Bevölkerung von damals die Inszenierungskunststückchen der heutigen Regisseure.

Der Quatsch wird immer quätscher.
So wie die 'Aida' am Oberpfälzer Metropol-Theater in Regensburg.

http://www.mittelbayerische.de/kultur-nachrichten/
eine-ernuechternde-aida-21853-art858743.html

http://www.telezeitung-online.de/
Eindruecke_von_Verdis_'Aida'_-_im_Theater_Regensburg.htm

http://www.telezeitung-online.de/Bemerkungen_zu_%27Aida27_Nds._Staatsoper_Hannover_10.05._und_20.06.2018.htm

 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:


Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz,
in Anspruch.

Dieter Hansing