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04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages
 

Karl Haubenreißer
   

 

 
 
   ... am 11. November 1903 geboren

Mit vierundzwanzig Jahren wurde er als 'Jugendlicher Held' ans Nationaltheater Mannheim engagiert.

1934 wechselte er nach Berlin an das Staatliche Schauspielhaus und begann 1938 eine Filmkarriere, während der er sich in verschiedensten Rollen zeigen konnte.

In den Filmen
'Der Tiger von Eschnapur' von Richard Eichberg mit Frits van Dongen, Alexander Golling (nach dem Krieg im 'Komödienstadl des BR), Gustav Diessl, Hans Stüwe, Theo Lingen, Gisela Schlüter
und
'Das Indische Grabmal' ebenfalls von Richard Eichberg mit Frits van Dongen, La Jana, Alexander Golling, Gustav Diessl, Hans Stüwe, Kitty Jantzen, Theo Lingen, Gisela Schlüter.
Beide Themen wurden nach dem Krieg neu verfilmt.

Gleich darauf - auch im Jahr 1938 folgte:
'Heimat' von Carl Froelich mit Zarah Leander, Heinrich George, Ruth Hellberg, Lina Carstens, Paul Hörbiger, Georg Alexander, Leo Slezak, Hans Nielsen und Franz Schafheitlin.

Danach - 'Es war eine rauschende Ballnacht' - eine völlige Verfälschung des Lebens von Peter Tschaikowski (Homosexualität war bei den Nazis verboten) von wiederum Carl Froelich mit Zarah Leander, Marika Rökk, Hans Stüwe, Aribert Wäscher, Paul Dahlke, Leo Slezak, Fritz Rasp.

Es folgten weitere Filme. 1941 war er engagiert für den Nazi-Hetz-Film 'Ohm Krüger' von Hans Steinhoff mit Emil Jannings, Lucie Höflich, Werner Hinz, Gisela Uhlen, Ernst Schröder, Elisabeth Flickenschildt, Ferdinand Marian, Gustaf Gründgens, Eduard von Winterstein.

Ebenfalls 1941 wurde von Wolfgang Liebeneiner 'Ich klage an' gedreht mit Heidemarie Hatheyer, Paul Hartmann, Mathias Wieman, Margarete Haagen.

Sein letzter Film war 1942 'Damals' von Rolf Hansen mit Zarah Leander, Hans Stüwe, Jutta von Alpen, Hilde Körber.

 

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1932 wurde er zum Obmann der GDBA aufgestellt, die dann 1935 aufgelöst werden musste.

Durch seine Ehe mit Herma Klement, die wie Emmy Sonnemann am Staatsschauspiel in Berlin bei Gründgens engagiert war, hatte er Zugang zu höchsten Nazi-Kreisen.

Durch sie wurde er Kurator des Emmy-Göring-Stifts für alte arische Schauspieler in Weimar.

Er starb am 26. April 1945 während der letzten Kämpfe in und um Berlin.
 

 

 

 

   
 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:

Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik
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Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz,
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Dieter Hansing