... am 12. März 1954 in Hamburg
uraufgeführt
Eine szenische Aufführung fand in Zürich am 6. Juni 1957 statt.
Die Komposition des Werkes war von Schönberg nicht vollendet
worden.
In den zwanziger Jahren hatte Schönberg mit der Rückwendung zum
jüdischen Glauben einen neuen Weg für sich eingeschlagen, war er
doch 1892 zum evangelischen Glauben übergetreten. Dies
dokumentierte sich auch in einem von ihm geschaffenen Text für
ein Schauspiel 'Der biblische Weg' und führt zur Textdichtung
und zur Komposition von 'Moses und Aron' in den Jahren1930 - 32.
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Schon 1923 hatte Schönberg sich Kandinsky gegenüber geäußert,
dass er nun endlich kapiert
habe, kein Deutscher, kein Europäer, nicht einmal ein Mensch zu
sein - sondern Jude.
1924 starb der Leiter der Meisterklasse für Komposition an der
Preußischen Akademie der Künste in Berlin, Ferruccio Busoni, und
Schönberg übersiedelte nach Berlin, um die Stelle als Nachfolger
anzutreten.
Am 1. März 1933 fielen in einer Sitzung des Präsidiums der
Akademie diskriminierende Äußerungen, gegen die sich Schönberg
zur Wehr setzte.
Als Präsident der Akademie antwortete Max von Schillings hierauf
am 23. Mai in einem Schreiben und entließ Schönberg mit Wirkung
zum 30. Juni 1933.
Zu dem Zeitpunkt war der bereits mit seiner Familie nach
Frankreich abgereist, von wo er im Herbst zur Erfüllung von
Lehraufträgen in die Vereinigten Staaten von Amerika ging.
Hier konvertierte er zurück zum jüdischen Glauben.
1938 erklärte Reichskultursenator Ziegler die Atonalität, die
auf der Harmonielehre des Juden Schönberg fuße, als ein Produkt
des jüdischen Geistes - wer davon esse, stürbe daran.
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'Moses und Aron' fasst Schönbergs frühere Erfahrungen auf dem
Gebiet des Musiktheaters zusammen, wird aber durch die Form
weniger mit der Oper in Verbindung gebracht, sondern mit der
eines szenischen Oratoriums. Hierbei tritt der Chor nicht nur
als Beiwerk, sondern als Handlungsträger auf, er wird dadurch
zum Protagonisten.
1959 brachte die damals im Westen Berlins ansässige Städtische
Oper in der Regie von Gustav Rudolf Sellner und der
musikalischen Leitung von Hermann Scherchen das Werk heraus, das
eine starke Publikumswirkung hatte, so dass diese Produktion als
Gastspiel 1961 in Paris und Mailand wie auch 1962 in München und
1966 in Rom gezeigt wurde.
Eine Düsseldorfer Produktion (Dirigent: Günther Wich, Regie:
Georg Reinhardt) wurde 1968 im Amsterdam, 1969 in Florenz und
1970 in Tokyo und Osaka und 1971 in Warschau gezeigt.
1970 zeigte Hans-Peter Lehmann das Werk in Nürnberg. Hans
Gierster dirigierte, die Bühneneinrichtung entwarf Rudolf
Heinrich, wobei der Einschluss des 3. Aktes besonders gut gelang
und Lehmann einen Weg fand, den ansonsten statisch auftretenden
Chor durch eine dynamische Bewegungschoreographie aus dem
Oratorium in aktives Musiktheater zu überführen.
1985 inszenierte Hans-Peter Lehmann das Werk an der Staatsoper
Hannover. Mit George-Alexander Albrecht am Pult, in den
Bühnenbildern von Ekkehard Grübler, Choreographie Lothar Höfgen
mit Siegfried Härtel und Hans-Dieter Bader.
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