... am 23. Dezember 1903 geboren
Als sich der Verleger Gottfried
Bermann Fischer Anfang 1933 in seiner Villa in Berlin-Grunewald vor den
Nazi-Schergen nicht mehr sicher fühlte, nahm Kurt Heuser die ganze
Familie mit den drei Töchtern in seiner Blockhütte in Berlin Nikolassee
auf.
Bei der darauf folgenden Flucht aus Berlin im April 1933 begleitete
Heuser die Familie Fischer auf der Fahrt in die Schweiz.
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Nach einer Banklehre und der eigentlich vorgesehen Karriere als
'Bankbeamter' erlernte Kurt Heuser den Beruf des Tropenlandwirts und ging als als
Baumwollpflanzer nach Portugiesisch-Ostafrika.
Dort, in der Einsamkeit, fand er zur
Schriftstellerei, schrieb Bücher wie 'Elfenbein für Felicitas', 'Buschkrieg'
und 'Abenteuer in Vineta'.
Später dann, wieder in Deutschland, begann er für den Film Drehbücher zu verfassen. Bis 1945 waren es
allein 20 Vorlagen, die zum Teil stark nationalsozialistische Tendenzen
verfolgten. So der antibritische Film 'Zu neuen Ufern', 1940 der
Staatsauftragsfilm 'Achtung! Feind hört mit' und der wieder
antibritische film 'Ohm Krüger', der für Goebbels einen Film 'zum
Rasendwerden' darstellte und der die Höchstprädikate:
- Film der Nation
- Staatspolitisch und künstlerisch besonders
wertvoll
- kulturell wertvoll
- volkstümlich wertvoll,
- volksbildend
- jugendwert
erhielt.
Der Film 'Rembrandt' sollte die Schuld an dem wirtschaftlichen Ruin des
Malers den Juden zuschieben und der Film 'Paracelsus' die Ähnlichkeit mit dem Führer aufzeigen.
Für den Film von 1934 'Liebe, Tod und Teufel' schrieb er das Buch in dem
der Evergreen 'So oder so ist das Leben', das Brigitte Horney sang.
Mit ihr waren beschäftigt:
Käthe von Nagy als Kokua, Albin Skoda als Matrose Kiwe, Aribert Wäscher
als Mounier, Erich Ponto als alter Flaschenverkäufer, Paul Dahlke als
Gouverneur, Rudolf Platte als Wirt Spunda, Oskar Sima als Händler Kiano
und Albert Florath als Notar.
Gesamtwerk bis 1945:
1935:
Einer zuviel an Bord
1936: Ein seltsamer Gast
1936:
Port Arthur
1936:
Schlußakkord
1937:
Condottieri
1937:
Zu neuen Ufern
1938: Großalarm
1938:
Rote Orchideen
1939: Die unheimlichen
Wünsche
1939: Johannisfeuer
1939: Befreite Hände
1940: Die drei Codonas
1940:
Achtung! Feind hört mit!
1941:
Ohm Krüger
1941: Das Mädchen von
Fanö
1941: Leichte Muse
1942:
Ewiger Rembrandt (Rembrandt)
1943:
Paracelsus
1943: Liebe, Leidenschaft
und Leid
Nach dem Krieg folgten die Bücher zu den Produktionen:
Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes
und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz,
in Anspruch.
Dieter Hansing
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