Zur Meinungsfreiheit westlicher Gesellschaften 
zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

Albert Lortzing

 
   ... am 23. Oktober 1801 geboren.

Mit Weber war er der Erfinder und Verfechter der deutschen Spieloper. Sein 'Waffenschmied', der unverwüstliche 'Zar' und sein 'Wildschütz' gaben dem deutschen Theater die Möglichkeit, die Zeit der Entstehung bzw. die Zeit, in der das Werk spielt, aufzuzeigen.

Leider hat kaum eine Spielstätte im deutschsprachigen Raum die Möglichkeit, die Rollen mit einwandfrei deutsch sprechenden Sängerdarstellern zu besetzen.

Es macht sich sicher nicht gut, wenn die Übertitelungsanlage betrieben werden muss, weil sonst von Lortzings Texten durch mangelhafte Aussprache nichts zu verstehen ist.

Immerhin hat sich Bayreuth entschlossen, keine Übertitelungsanlage in das Festspielhaus einzubauen, auch wenn nun die Gefahr besteht, dass die heutzutage Unbedarften Wagners Werke nun gar nicht mehr verstehen.

Lortzing - in seiner Zeit - wanderte umher und suchte Betätigungsfelder in einer Zeit, die von der Restauration überschattet war und der Zensur vielfältige Möglichkeiten bot, einzuschränken, zumal dann, wenn Werke wie seine 'Regina' wegen liberaler Tendenzen verboten und erst 1899 uraufgeführt wurde, also zu einer Zeit, da der März 1848 längst vorbei war und auch der Zeitraum, als Lortzing das Werk schrieb, nämlich von Mai bis Oktober des Revolutionsjahres.

In Leipzig strauchelte jüngst der Intendant als Lortzing-Kenner. Er erhielt keine Verlängerung seines Vertrages über 2027 hinaus.

 

 

 

Zitat
Der Vertrag des amtierenden Intendanten der Oper Leipzig, Tobias Wolff, wird nicht verlängert. Damit endet seine Intendanz bereits nach fünf Jahren im Sommer 2027. In der Pressemitteilung der Stadt heißt es dazu, die Nichtverlängerung sei das Ergebnis von planmäßigen Vertragsgesprächen, bei denen "sich unterschiedliche Auffassungen über die zukünftige Ausrichtung und Entwicklung der Oper Leipzig" entwickelt hätte.
Es war in dieser Hinsicht so ziemlich alles missglückt.


Zitatende
Quelle:
https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/leipzig/leipzig-leipzig-land/oper-intendant-nicht-verlaengert-kultur-news-100.htm

In Leipzig müsse man auf die Historie der Stadt mit seiner Bürgeroper - im Gegensatz zur Hofoper Dresden - Rücksichten auch im Spielplan auf das mit der Oper verbundne Gewandhaus-Orchester nehmen, da ja dort spiele. Mahler, Strauss und Verdi passten eher, als die Spieloper.
 

 

 

Zitat
Gewagte Entscheidungen

Tobias Wolff sieht einen Akzent seiner Arbeit bei Albert Lortzing. Der Zeitgenosse Wagners hatte mehrere Jahre in Leipzig gelebt und gewirkt. Mit Lortzings Zauberoper "Undine" hatte Wolff seine Intendanz eröffnet. Das eher unbekannte Werk wurde zum Rohrkrepierer. Da bleibt die Frage, ob weitere Lortzing-Opern, die zu einem Lortzing-Jubiläum 2026 im Spielplan auftauchen sollen, vom Publikum besser angenommen werden.

Zitatende
Quelle:
https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/leipzig/leipzig-leipzig-land/oper-intendant-nicht-verlaengert-kultur-news-100.html

 

to top



Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:


Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz,
in Anspruch.

Dieter Hansing