|
Thema des Tages
Erwin Geschonneck
|
... am 27.
Dezember 1906 geboren
Schon 1931 war er bei Brechts Film 'Kuhle Wampe' dabei.
Dann aber ging es mit seiner Karriere schon zu Ende.
Als KPD-Mitglied floh er 1933 aus Deutschland nach Russland, wurde aber
ausgewiesen, ging nach Prag, konnte der Verhaftung 1939 nicht entkommen
und geriet in die Gewalt der Gestapo, die ihn ins KZ Sachsenhausen
einlieferte und weiter nach Dachau und Neuengamme transportierte.
Auf dem KZ-Schiff 'Arcona' interniert, überlebte er am 3. Mai 1945 einen
Fliegerangriff der Engländer und den Untergang des Schiffes.
Ida Ehre engagierte ihn an die Hamburger Kammerspiele - er blieb dort
von 1946 bis 1948.
1949 holten ihn Bertolt Brecht und Helene Weigel an das von ihnen
geleitete Theater am Schiffbauerdamm.
Dort spielte große Rolle wie den Matti in Brechts 'Puntila' und den Adam
in Kleist's 'Krug'.
Gleichzeitig begann seine Karriere als Film- und TV-Schauspieler.
Einer der ersten größeren Filme, in dem er mitwirkte war 1949 'Der
Biberpelz' nach dem gleichnamigen Schauspiel von Gerhart Hauptmann. Er
war dort der arbeitsscheue Motes.
Anschließend in 'Das kalte Herz' da spielte er den Holländer-Michel.
Insgesamt waren es 84 Filme, in denen er mitwirkte.
Hinzu kamen 17 Hörspiel-Aufnahmen für den Rundfunk.
Es waren Produktionen, die vornehmlich in der damaligen so genannten DDR
entstanden.
Bis zum Zusammenbruch des kommunistischen Ostblocks war er dem System
zugetan.
Er blieb auch nach der Wiedervereinigung bei seiner Einstellung, war
Mitglied der PDS und der Partei 'Die Linke'.
Ausgezeichnet wurde er mit den verschiedensten Orden des
Ostblockregimes, aber auch nach der Wende mit dem Deutschen Filmpreis
für sein Gesamtschaffen und 1997 mit 'Die Goldene Henne'.
Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz, in Anspruch.
Dieter Hansing
|
|
|
|