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04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

 'Kraft durch Freude'

 


   ... am 27. November 1933 gegründet

Das Ziel war, die Bevölkerung zu kontrollieren und zu beeinflussen.
Waren im Mai 1933 die Gewerkschaften verboten worden, so machten die Nazis sich jetzt daran, auch die Freizeit der Bürger zu beeinflussen.
Als Teil der Deutschen Arbeitsfront wurde die Organisation 'Kraft durch Freude' gegründet, die der Arbeiterschaft auch das Reisen ermöglichen und sie damit in die Volksgemeinschaft stärker aufnehmen sollte.

Es wurden Tagesausflüge angeboten, aber auch Seereisen nach Norwegen, Italien oder Madeira - Kosten für eine solche Kreuzfahrt 120 Mark.
Bei 150 Mark Monatseinkommen dauerte es, bis das Geld angespart war.

Gleiches galt für den 'KdF'-Wagen von Professor Porsche.
990 Mark kostete er, gespart wurde monatlich ein bestimmter Betrag, so dass die Kaufsumme schnell zusammengelegt war.
Nur konnte der Wagen nicht geliefert werden, da in der Nähe von Wolfsburg nur der Kübelwagen für den Kriegseinsatz gebaut wurde.

Als ein Teil der Deutschen Arbeitsfront wurde im gleichen Zeitraum ein 'Amt für Schönheit der Arbeit' eingerichtet, das sich mit Arbeitsabläufen, Arbeitsräumen und grundsätzlichen Fragen der Ergonomie befassen sollte.

Hinzu kam die Aufgabe, Einrichtungen von Gebäuden so zu gestalten, dass möglichst wenig kriegsnotwendiges Material verbraucht wurde.

Grundsätzlich ging es den Nazis darum - neben den 'KdF'-Aktivitäten - die Gefolgschaft zu einer betrieblichen Einheit zusammenzufassen, so dass über die Arbeitsvorgänge, die Pausen und Freizeiten, möglichst großer und lang anhaltender Einfluss durch Wiederholungsvorgänge auf die Menschen genommen werden konnte.

Es wurden jährlich Themen vorgegeben, für deren Umsetzung - auch in finanzieller Hinsicht - die Betriebe verantwortlich waren.
Nach positiver Bewertung erhielten die Betriebe eine Auszeichnung.


Ähnliches gab es nach dem Krieg in der sowjetisch besetzten Zone.

 
 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:

Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz,
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Dieter Hansing