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04.01.2010 - dradio.de

 

 

 

Thema des Tages

Karl Kraus


 ... am 28. April 1874 geboren

Im Zuge der allgemeinen Aufbruchstimmung zogen 1877 auch die jüdischen Eltern Jakob Kraus und seine Frau Ernestine (geborene Kantor) aus Gitschin, zwischen Pardubitz und Reichenberg in Böhmen gelegen, nach Wien.

Er begann ein Studium für Jura, wechselte dann zu Germanistik und Philosophie, ohne auch dieses Fach abzuschließen.
Sehr früh hatte er mit dem Schreiben von Artikeln für die Presse begonnen, 1897 wurde Kraus Korrespondent der Breslauer Zeitung in Wien. Im gleichen Jahr veröffentlichte er seinen ersten großen Erfolg 'Die demolirte Litteratur' - mit welchem er die Literaten seiner Zeit bloßstellte.

'Die Fackel' war seine Zeitschrift, die er ab 1899 - anfänglich mit Beiträgen u.a. von Frank Wedekind - bis zu seinem Tod 1936, herausgab, zielte durch seine Kritik auf die Demontage der Literatur unter dem Einfluss der Politik. Diese Beschreibungen wurde überlagert vom Kampf, den Kraus gegen den Berliner Kritiker Alfred Kerr, führte.

Max Brod monierte:
'Kraus hatte einen Hauptfehler: Seine Waffe des rücksichtslosen Spottes richtete er wohl oft gegen Verfallerscheinungen, die Bekämpfung verdienten; aber oft auch gegen das Edle und Vorzügliche.'

1815 erste Anfänge seines Drama für das Theater 'Die letzten Tage der Menschheit', dessen Aufführung vom Schauspieldramaturgen Ronzier anlässlich eines Einführungsvortrages für das Oberpfälzer Metropol-Theater Regensburg in Aussicht gestellt wurde.

Zum großen Bedauern der Regensburger Theaterszene wurde dieses Vorhaben auch in der letzten Spielzeit der 'Ära Weil' nicht mehr ausgeführt.

 

 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:

Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik
um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung -
Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing