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... am 30. Dezember 1819 geboren
Er stammte aus einer Hugenottenfamilie, der Vater war Apotheker
und der Sohn folgte zunächst der gleichen Fachrichtung, widmete
sich aber ab 1848 berufsmäßig der Literatur.
Seine 'Wanderungen durch die Mark Brandenburg', seine Romane
'Frau Jenny Treibel' (1892) oder 'Effi Briest' (1895), zeigen
Frauen, deren klare Sicht der Dinge sie den Männern überlegen
macht, so in 'Irrungen, Wirrungen' (1888) oder 'Stine' (1890).
Auch Ehebruch ist ein häufiges Motiv, so z.B. in 'L'Adultera'
(1882), 'Cécile' (1887) oder 'Unwiederbringlich' (1892).
Als Theaterkritiker für die Vossische Zeitung in Berlin setzte
er sich für den Naturalismus ein und förderte dadurch Gerhart
Hauptmann, der mit seinem Schauspiel 'Die Weber' bei Wilhelm II.
in Ungnade fiel.
Der kündigte seine Loge im DT in Berlin und ließ
das Werk vom Polizeipräsidenten verbieten.
1864 berichtete er über den Deutsch-Dänischen Krieg, der dem
Deutsch-Deutschen Krieg von 1866 vorausging und mit dem
Herausdrängen von Österreich aus dem europäischen Machtgefüge
endete.
Auch über den Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 schrieb er
für die Presse.
Der im Kaiserreich aufkommende Antisemitismus führte dazu, dass
auch Fontane in die Kritik geriet, unreflektiert Parolen
übernommen - ohne selbst eine antijüdische Stellung bezogen - zu
haben, zumal er Zeit seines Lebens mit Juden umgänglichen
Verkehr pflegte.
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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz,
in Anspruch.
Dieter Hansing
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