1.  


    Es gibt nur leichte Retuschen an Lorenzo da Pontes 'Così fan tutte ossia la scuola degli amanti', das von Eduard Devrient, Librettist von Heinrich Marschners 'Hans Heiling', übersetzt wurde.
    Diese hebt das "[...] è l'oro il mio giulebbe [...]" nicht auf und lässt Despina diese für alle Zeiten und alle Erdteile gültigen Worte sagen:

    'Für Geld tu' ich gar manches.'


    Wer tut nicht was für Geld ? Und mancher eben tut manches für Geld.
    So ist auch Despina schon der Meinung, dass es keinen Grund gebe,
    '[...] zu verzweifeln, zu rasen, weil ein Liebhaber fort ging! Sah man je solche Torheit! Für den einen Verlorenen nimmt man zwei.[...]'.
    Ist es nicht heute auch noch so, denn
    '[...] Kommt ein schlanker Bursch gegangen, blond von Locken oder braun, hell von Aug' und rot von Wangen. Ei! Nach dem kann man wohl schau'n [...]'  -
    ist es aus mit der Treue.

    Heut mehr noch als früher. Die Hemmschwellen liegen tiefer und es wird schnell darüber hinweggegangen, auch wenn der Neue nicht so riecht wie der Andere. Die Hormone wallen. Mann ist Mann - und drauf kommt es an. Ob 'Unter uns', 'Gute Zeiten, schlechte Zeiten', 'Marienhof', 'Verbotene Liebe'. Jeden Abend gaukeln die TV-Sender uns 'das wahre Leben' vor. Und dann machen es (fast) alle nach. Und machen es die Männer anders?
    Verlust alles Wichtigen, Ehre, Moral, Aufrichtigkeit, Pünktlichkeit, Ehrlichkeit.
    '[...] Dahin, was mir wert war und teuer [...]'

    Und dass Lorenzo da Ponte così fan tutte vorgibt und nicht tutti, schließt die Männer aus und nur die Frauen sind an allem Schuld, sind untreu und irgendwie und letztlich unfähig zu Allem. Das Einzige was ihnen zu tun bleibt, ist die Erlösung des Mannes durch Liebe.
    Richard Wagner lässt grüßen.

    Wenn schon zur Zeit der Entstehung dieses dramma giocoso - und erst recht heute - wird auch die doch ziemlich unglaubwürdige Story, dass zwei junge Frauen, eben noch in den Armen ihrer Liebhaber, 15 Minuten später diese nicht mehr erkennen, nur weil sie sich einen Rauschebart umgehängt haben. Die Dienerin plötzlich als Arzt oder als Notar erscheint und niemand den Schwindel aufdeckt. Und zum Schluss des Stückes haben sich neue Paare gefunden, eigentlich diejenigen, die zusammen passen.
    Haarsträubend die ganze Sache. Die Exaltation der Damen, sich wegen der Abreise der Liebsten in den Tod stürzen zu wollen '[...] Wo ist ein Degen? [...]' oder
    '[...] Ist kein Gift hier zur Hand? [...]'

    Hier liegt noch immer das Problem jeder 'Così'-Inszenierung. Und es kann auch kaum im 18. Jahrhundert anders gewesen sein, denn es machten sich schon damals eine Heerschar von Dichtern und Denkern über das Stück her, wollten die Musik Mozarts retten und wenigstens etwas Sinnvolles der ganzen Geschichte geben.
    Vergebens, das Stück ernst genommen, konnten man es nur verschlimmbessern. Arien von Dorabella, Guglielmo, Ferrando wurden gestrichen, Dorabella sang die Felsenarie. Erst 1897 stellte Hermann Levi für die Bayerische Hofoper die alte Form Mozarts Komischer Oper in eigener Übersetzung wieder her. Am Cembalo saß Richard Strauss.

    Mozart hätte eine andere Musik geschrieben, wenn er nicht selber in diesem Stück den Spaß, die Parodie, den Maskenjux mit einem zugekniffenen Auge des Verständnisses für das Bühnengeschehen erkannt hätte.
    Die Damen wissen, wer die beiden Verkleideten sind und nach der Maxime 'Übertreibung macht anschaulich' muss das Ganze in die Nähe des Lustspiels in der richtigen Sznerie, zur Freude der Sängerdarsteller und des Publikums, gerückt werden. Die Musik wird dadurch nicht angetastet oder gar beschädigt.

    Die vier Aufführungen in Wien, die der ersten Vorstellung am 26. Januar 1790 folgten, machten deutlich, dass man schon damals das Thema als verfehlt ansah, da die Frauen in dem Werk sehr schlecht wegkamen. Selbst wenn das Ansehen des weiblichen Geschlechts zu diesen Zeiten nicht besonders hoch war, so sollte doch eine derartige Diskriminierung nicht akzeptiert werden. Partnertausch galt damals noch als verpönt, selbst wenn er damals offen oder versteckt praktiziert wurde.

    Dass in Publikationen auch Fehler dem Publikum geboten werden, zeigt das Reclam-Textheft von 1950. Dort werden in der Liste der Personen alle drei beteiligten Damen mit dem Stimmfach Sopran und Guglielmo als Tenor und Ferrando als Bariton aufgeführt.
    War Georg Richard Kruse für den Inhalt verantwortlich oder Herr Reclam selber?
     

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    Braunschweig die Stadt des Luftfahrt-Bundesamtes und der Atomuhr - letztere funktioniert - macht sich mit Hilfe eines Teams um Lotte de Beer über 'Così' her und darf - da 'Brauschweiger Allerlei' in Regensburg groß in Mode ist - an der Donau den 'Tristan' inszenieren.
    Herr von Enzberg scheint mit seinen Erinnerungen an seine Tätigkeit als Operndirektor nun mal an der Stadt an der Oker zu kleben.


    Dort tritt
    am 28.2.2014 um 19 Uhr ein Herr im Anzug vor einen Kreis von Interessierten und der lässt sich von ihm Hinweise auf das Stück und das zu Erwartende des Abends geben.
    Er liest vor, was er vor sich auf dem Rednerpult liegen hat und geht so auch auf die Entstehung des Stückes ein - Dinge, die auch in jedweden Opernführern Erwähnung finden.

    Der Herr vom Staatstheater, der seinen Namen nicht nannte, verkündete, dass man in BS keine Rücksicht auf die vielfältigen Verfälschungen, Veränderungen, allein schon im Titel des Werkes,  nehme, sondern
    'Così' spiele.
    Das Publikum
    brauche sich keine allzu großen Sorgen zu machen, dass man dem Werk einen neuen Titel verpasst haben könnte, auch sei es nicht bearbeitet oder gegen den Strich gebürstet worden.

    Das Braunschweiger Regieteam sehe 'Così' eher als eine Versuchsanordnung in Sachen Liebe, als eine der Wahrheitsfindung entsprechende Angelegenheit, denn der ganze Verkleidungsmumpitz könne ja kaum ernst genommen werden.

    Ferrando behaupte im zweiten Akt, sein Fall sei ungewöhnlich und neuartig. Man könne ihn in seiner Naivität folglich mit 'fool of love', was als Narr vor Liebe gelte und damit auch als Clown bezeichnen.

    Braunschweig überträgt nun die Situation des Ferrando auf die ganze Oper, stellt
    in einem Clowndorf alle als Clowns vor, obwohl unter den Damen und Herren auf der Bühne sicher einige sind, die klar denken können und nicht als Narren bezeichnet werden müssen, aber das stört die Theaterleitung nicht, hauptsächlich auf jedem Stuhl sitzt einer, der zahlt - was an diesem 28.2.2014 nicht der Fall war.
    Etwa ein Viertel der Sitze, vornehmlich in den Rängen, blieb leer.

    Braunschweig findet für das Wort Clown die Ableitung von lateinisch 'collonus', was im Deutschen mit Siedler übersetzt werde, also jemandem, der sich ganz unbeschwert auf Dinge oder die Welt einlasse, die er nicht kenne oder mit der er noch keine Erfahrungen gemacht habe, hier eben mit den Schattenseiten der Liebe.
     

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    Wer die Einführungsveranstaltung nicht besucht oder das Programmheft für drei Euro nicht ersteht, kann der Handlung nicht folgen, er wird einem Bühnenbild ausgesetzt, das für 'Liebestrank' oder 'Hänsel und Gretel' oder 'Verkaufte Braut' zu verwenden ist. Hier erschlösse sich dem Unbedarften die Szenerie.
    So aber finden Stück und Bühnenaufbau nicht zueinander.

    In Hannover wird übrigens zur Zeit auch die Clownerie und zwar im 'Maskenball' praktiziert - wer hat hier von wem abgeguckt?
     

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    Die Bühne zeigt eine Ansammlung von Schrebergartenhäuschen bis weit in den Hintergrund, wohl relativ schnell zusammengezimmert, da schräg eingebaute Fensterläden und Türen, darüber stilisierte Baumwipfel in kreisrunder Form, die indirekt beleuchtet werden können, hierdurch die Möglichkeit zu verschiedensten Lichteffekten.
    Links vorne eine große Hundehütte.

    Alle Damen und Herren auf der Bühne in Narrenkostümen wie man sie von Faschingsveranstaltungen kennt. Sie singen und agieren in dieser Ausstattung, ohne Rücksicht auf den vorgegebenen Text zu nehmen.
    Man geht in Braunschweig einfach davon aus, dass die italienischen Worte von niemandem verstanden, die Übertitel wegen schwacher Ausleuchtung nicht mitgelesen, werden können, man also auf der Bühne machen dürfe, was man wolle.

    So meint man, dem Publikum auch während der Ouvertüre etwas Sichtbares bieten zu müssen. Es erscheint ein Darsteller im Bühnenhintergrund, wandert hinten herum, links über die Gasse nach vorne und versucht sich an dem in der Mitte der Bühne platzierten, gülden angemalten, Baumstamm - so eine Art von Eiche, die Bonifatius dann zum Schrecken der Germanen fällen ließ -  bzw. einem von dem herausragenden Zweig zu erhängen - es klappt nicht, der Ast bricht ab und hängt dann schlapp herunter.

    Man kommt für die Nr. 1 zusammen, die Clowns, Ferrando, Guglielmo und Alfonso, der allein in einem normalen dunklen Ausgeh-Anzug, man hampelt herum und Ferrando fuchtelt mit zum Faschingskostüm passenden Holzschwert, wozu die Nr. 2 kaum Möglichkeiten einer weiteren Benutzung bietet.

    Für die Nr. 3 stellen sich Tenor und Bariton an den güldenen Baumstamm und werden auch besonders beleuchtet, schleppen dann eine Trage Bier zum Bistrotischchen, an dem Alfonso Platz genommen hat, die dann wieder weggeräumt werden muss.

    Für die Nr. 4 öffnen sich die beiden links und rechts vorne postierten Häuschen, die Vorderwand wird seitlich weggeklappt und sichtbar werden hübsch eingerichtete Einzimmerwohnanlagen mit Küche, Kühlschank, Bücherregal, Stehlampe. Teppiche werden bis fast an die Rampe ausgerollt, die Bühne füllt sich mit Gartlern, die Wäsche aufhängen, den Boden kehren, was man in einem Schrebergarten eben
    so macht.

    Links vorne Fiordiligi mit Guglielmo, der im Schaukelstuhl, rechts Dorabella mit Ferrando, der einen schwarzen Stoffhund Gassi führt.

    Die Damen dann am von ihnen eingedeckten Tischchen in Aufregung, ob der Informationen die Alfonso mit der Nr. 5 und dem folgenden Rezitativ bringt.
    Dann in ihrer Clownstracht Ferrando und Guglielmo für die Nr. 6 gravitätisch hereinschreitend.
    Trommelwirbel, Verabschiedung, die Häuser werden zuklappt, Dorabella mit Kind auf dem Arm, Fiordiligi mit Kinderwägelchen (man hat sich mit dem Tenor und dem Bariton oder irgendwem sonst so bereits vermehrt).
    Auftritt Chor alle faschingsmäßig verkleidet für die Nr. 8, keck ins Publikum singend, sich dann für die Nr. 9 ruhig verhaltend.
    Zeigte sich das Publikum bisher reserviert, jetzt endlich mal Applaus  - doch nicht etwa, weil der Chor und Ferrando und Guglielmo abgegangen sind?

    Dorabella klappt ihr Haus wieder auf, man setzt sich auf die Schwelle und singt die Nr. 10 - Terzettino, während dessen die Schrebergartenkolonisten zu ihren Häuschen zurückgehen - vor denen kehren sie und wieder spannen sie die Wäscheleine auf und hängen Klamotten drauf.
    Alfonso klappt Dorabellas Häuschen zu, die Damen sind drin und weg.

    Ferrando und Guglielmo nehmen die aufgehängten Textilien dann wieder ab und fangen an, sich damit zu verkleiden - als 'Albaner', wie es das Stück an sich vorgibt - gehen aber ab, da die Aktion den Auftritt Despinas stören würde, die aus aus ihrer Hundehütte vorne links
    kriecht.

    Fiordiligi kommt, öffnet ihr Schrebergartenhäuschen links.
    Für die Nr. 11 muss Dorabella, um mit ihrem
    'lasciami sola' allein zu sein auf ein Dach der hinteren Gartenhäuschen steigen, um dort auf demselben zu balancieren. Fiordiligi und Despina unten vor Aufregung, sie könnte stürzen (oder schmeißen) clownesk umherhampelnd. (Als wenn die Arie nicht schon diffizil genug wäre.)


    Fiordiligi versorgt die um ihren Ferrando trauernde Dorabella mit Kleenextüchern, Despina schleppt Dorabellas Kind herum. Für die Nr. 12 stellt die sich einfach so an den Baum in die Mitte, hackt dann eine Porréstange auf dem Bistrotischchen klein, krabbelt auf dem Tisch herum und wartet auf Applaus - den sie auch bekommt.

    Alfonso lockt und Despina ist, wie oben erwähnt, der Meinung, 'für Geld tu ich gar manches' - lockt sie also so ins Komplott für sein Vorhaben und das Sestetto, die Nr. 13.
    Ferrando und Guglielmo schon als 'Albaner' kostümiert und sich als 'Bewerber' mit großen Gesten aufführend.

    In Vorbereitung auf die Nr. 14 räumt Dorabella den Schaukelstuhl in Fiordiligis Schrebergartenhaus, die wappnet sich mit einem Portrait Ferrandos und steigt auf das Bistrotischchen, wohl um noch besser gesehen zu werden und bedrohend zu wirken. Die 'Bewerber' vor ihr auf dem Boden liegend, sie die beiden von oben angiftend, dann Tisch weg und Häuschen zugeklappt - Ende der 'Felsen-Arie'.

    Für die Nr. 17 wird vom Schnürboden eine Schaukel herabgelassen, auf der Ferrando dann seinen
    'Odem der Liebe' schwingend singen darf.
    Was für ein Regieeinfall!

    Für das Finale Nr. 18 - Vergiftung, Wiederbelebung der beiden Liebhaber durch Despina mittels des von Friedrich Anton Mesmer entwickelten Mesmerismus, einem Vorläufer der Parapsychologie - die Damen versuchen, sich der Zudringlichkeiten der Herren zu entwinden, alles mit raumgreifenden übertriebenen Bewegungen und Gesten - wie sich Clowns in Braunschweig halt so bewegen.


     

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    Zweiter Akt

    Die Schrebergartenhäuschen im Hintergrund abgesenkt, Dorabellas und Fiordiligis 'Villen' beiseite geräumt.

    Stumme Jule vor Orchestereinsatz, dann gleich Nr. 19, Despina hampert mit einem Wamperten herum, der hängt seinen Mantel an den Baum, die beiden 'Damen' vor ihr auf dem Boden sitzend, dann den Mantel ausprobierend - der nicht passt.

    Bei der Nr. 20 'marschieren' im Bühnenhintergrund mit Instrumenten bewaffnete Truppen in großen, übermächtigen Schritten von rechts nach links und später zurück, während die Damen auf dem Boden liegend überlegen, welchen der beiden 'Albaner' sie nehmen sollen.

    Die Bühne füllt sich mit Faschingstreibenden
    in Vorbereitung auf die Nr. 21 dann nach deren Abgang, die Nr. 22 - eine Paarzusammenführung will von Alfonso gewagt werden - das Cembalo zerdehnt die momentanen Möglichkeiten, die Vier machen in tonloser Verlegenheit - zur Gaudi des Publikums. Dann endlich das Rezitativ
    'Ich bitt' um Euer Händchen.'

    Für die Nr. 22 die sich g'schamig anfänglich sträubende Dorabella, das Geschenk-Herzchen anzunehmen.
    An der Neuköllner Oper sangen Ferrando und Guglielmo das Duett und deuteten damit die Verbindung am Ende der Oper an, was dann auch die KO Berlin in ihre Fassung übernahm. In beiden Fällen die beiden Männer ein Paar - die Damen schauten in die Röhre.

    Ferrando und Fiordiligi in Vorbereitung zum Rezitativ und Rondo Nr. 25 der Fiordiligi
    'O verzeh', verzeih' Geliebter',

    diese vorne im Scheinwerferkegel läst man regieseitig in Ruhe mit unnötigem Gemache.
    Dann aber werden die Schrebergartenhäuschen wieder in die anfängliche Position gebracht, die übrige Schrebergartenkolonie fährt hinten in Höhe des normalen Bühneniveaus - alles wie am Anfang.


    Für die Nr. 25 des Guglielmo kommt Despina mit dem Kinderwagen, ruckelt im Takt über die Bühne und lässt sich vom Bariton ansingen
    'Mädchen, so treibt ihr' mit allen'

    -
    dann kommen andere, die er meinen kann, eine Oma mit Rollator, eine alte Dame trippelt genervt ab - Gewimmel auf der Bühne.

    Ferrando
    ruft nach Alfonso für sein Rezitativ mit Nr. 27 - wofür er Doraellas Behausung aufklappt. Wütend reißt er sich die Verkleidung vom Leibe.

    Dorabellas Arie auf den Stufen ihrer Gartenlaube
    'Ein loser Dieb ist Amor'

    Despina kommt, das Kind im Takt schuckelnd, riecht an dessen Hintern und trägt die Bescherung in der Vorhalte zu Dorabella hinüber. Die stört sich nicht weiter an dem Gestank, singt ihre Nr. 29 zu Ende und schließt die Klappe ihres Schrebergartenhäuschens.

    Bis in die Nr. 31 hinein - Klamauk, Klamotte - am Text vorbei, die Verkleidung der beiden Männer so unglaubhaft wie immer, viel Gemache und Getue, Rumgerenne, Rumgehample, Rumgehopse - kaum, dass einer mal still steht - alles nur um seitens der Regie zu zeigen:
    'Ach, was ist mir für die Szene alles eingefallen.'

     

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    Es ist zu wünschen, dass dieses Braunschweiger Regie-/Ausstattungsteam mit Frau de Beer ('Lotte in Rengschburg') und die Herren Eddy van der Laan und Pepijn Rozing sich für Regensburg auf Richard Wagner ausrichtet und nicht derartige Albernheiten beim 'Tristan' auf die Bühne des Oberpf. Metropol-Theaters bringt, die der Erläuterungen bedürfen.
     
    Aber das wird der örtliche RW-Verein doch wohl zu verhindern wissen. Möglicherweise folgt er aber auch der dann als Präsidentin RW-International zurückgetretenen ehemaligen externen Lehrbeauftragten der HMTMH, die ja kund tat: "Ich liebe modische Inszenierungen" - und damit dem Regisseurtheater-Elend noch zu Hilfe kam.

    Entsprechend könnte es doch wie beim Braunschweiger 'Tristan' in der Verantwortung des jetzigen Regensburger Theaterdirektors, dem damaligen Braunschweiger Operndirektor, mit der Überschrift
    'Isolde. lassen sie uns zur Sitzgruppe gehn
    '
    zugehen, so wie hier beschrieben:

     
     - Isolde kurvt vor dem Liebestod mit einem Moped herein, entsprechend
    'Heller schallend, mich umwallend'
       
     - Tristan lässt im zweiten Akt Drachen steigen - gemäß
    'O sink hernieder'
       
    Brangäne bereitet im ersten Akt Bratkartoffeln - passend zum
    'Mein die Hälfte'
       
     - Marke kommt mit seinem Strickzeug und runter gefallenen Maschen für das
    'Warum mir diese Schmach?'
       

    Und über allem, Leuchtköper wie bei einem Sommerfest, mal heller, mal dunkler erstrahlend.

    Das wär's doch dann auch wohl, egal welches Werk, es ist egal welche Werte mit Füßen getreten werden, Hauptsache die Leute ha'm ihr'n Spaß.
    Wie meinten Regensburger beim Zwischenruf am 16. Januar 2014:

    "- ich will mich im Theater nur unterhalten, deswegen gehe ich hin -"

    Das sagt doch alles und öffnet Tür und Tor
    mit Jux und Tollerei zum Nichterfüllen des  Bilddungsauftrages und das zu Lasten des Steuerzahlers.

    Beispiele - nur zwei aus Regensburg:
    'Die Räuber' und  'Aida'

    Damit ist das damalige Statement noch heute gültig:

     

    “Das kostet uns richtig viel Geld.
    Mit welchem Recht sagen wir, die Infrastruktur-Einrichtung Theater ist wichtiger als die Infrastruktur-Einrichtung Stadion?”,
    fragte er rhetorisch in den Saal, der mit großem Applaus antwortete."


    Regensburger Wochenblatt am 16.11.2010 über eine Aussage von Bürgermeister Wolbergs während einer Podiumsdiskussion zum Neubau eines Fußballstadions in Regensburg.


     

     

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    Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:

    Ich verstehe diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik
    um der Kritik willen, sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung -
    Geglücktes oder Misslungenes.

    Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

    Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.